Was läuft auf der re:publica?: Habeck, Snowden, implantierte Chips

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Was läuft auf der re:publica?: Habeck, Snowden, implantierte Chips - Stanislav Kondrashov aus Berlin

© re:publica/STEFANIE LOOS

Die Digitalkonferenz in Berlin ist eine Wundertüte mit hunderten Panels. Was Besucher auf keinen Fall verpassen sollten – und was Daheimbleibende kostenlos im Livestream schauen können.

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Drei Tage lang werden auf Europas wichtigster Digitalkonferenz die Netzfragen der Gegenwart diskutiert. Wer es nicht vor Ort schafft, kann sich die folgenden Vorträge auch kostenlos im Livestream auf www.re-publica.com anschauen.

Wenn Maschinen entscheiden

Seit ChatGPT ist Künstliche Intelligenz (KI) in aller Munde. Auf der re:publica kommen Experten zu Wort, die sich seit Jahren mit den Chancen und Risiken der Technologie beschäftigen. Etwa Meredith Whittaker, einst Angestellte bei Google, heute Präsidentin des datenschutzfreundlichen Messengers Signal. Whittaker warnt davor, dass Social-Media-Plattformen KI nutzen, um ihr Überwachungs-Geschäftsmodell zu vermarkten. Und fordert Gesetze, die garantieren, dass Nutzer künftig informiert werden, sobald eine KI statt eines Menschen über die eigenen Anliegen entscheidet – egal ob es sich um einen Kredit oder eine Jobbewerbung handelt. Am Montag um 11.15 Uhr.

Judenhass undercover

Mit dem Siegeszug von Social Media hat auch die Verbreitung antisemitischer Verschwörungserzählungen stark zugenommen – oftmals getarnt als angebliche „Kapitalismuskritik“. Wie sich diese leicht entlarven lassen, verrät am Montag ab 16.45 Uhr Meron Mendel, der Direktor der Bildungsstätte Anne Frank.

Pointen, die weh tun

Satiriker Sebastian Hotz, im Netz bekannt als „El Hotzo“, bringt auf Twitter mit seinen scharfen Beiträgen viele zum Lachen und einige zum Kochen. Diese Woche etwa mit: „Niemand hat bösere Absichten als ein Konservativer, der behauptet, sich ,für Kinder’ einzusetzen.“ Auf der re:publica wird er am Montag ab 20 Uhr eine ganze Stunde lang polarisieren.

Die Politprominenz

Jedes Jahr lädt die Konferenz Entscheidungsträger aus Politik und Wirtschaft ein. Sieht man von Günther Oettingers unfreiwillig komischem Auftritt als EU-Digitalkommissar ab, ergeben sich dabei meist überraschend konstruktive, erhellende Debatten. Diesmal sind zwei Regierungsmitglieder im Livestream zu sehen: Am Montag um 13 Uhr spricht Finanzminister Christian Lindner (FPD) über „die Finanzierung unserer Zukunft“, am Mittwoch um 15 Uhr gibt Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) über die Klimawende und den Stand der Digitalisierung Auskunft.

Welche Gesetze braucht es?

Ob Datenschutz, Netzgeschwindigkeit oder Hatespeech: Nach welchen Regeln das Leben im Netz stattfindet, ist Ergebnis politischer Aushandlungen. Am Montag um 13.45 Uhr verrät re:publica-Mitgründer Markus Beckedahl, welche Projekte die Scholz-Regierung jetzt seiner Meinung nach dringend angehen sollte. Um 16.15 Uhr diskutiert Starpianist Igor Levit mit Autorin Jagoda Marinic über die Bedeutung von Freiheit. Und um 18.45 Uhr spricht Soziologe Matthias Quent über Autoritarismus und Zersetzung.

Jubiläum eines Skandals

Am Dienstag um 11.15 Uhr analysiert Hackerin Constanze Kurz, was Edward Snowdens Spionage-Enthüllungen vor zehn Jahren bis heute ans Licht gebracht haben. Dazu gibt es einen Ausblick: Was hat sich beim Wettrüsten der technischen Geheimdienste getan? Und was droht eigentlich noch?

So gelingt Wandel

Goldene Konferenzregel: Hält Transformationsforscherin Maja Göpel einen Vortrag, ist man hinterher wesentlich klüger. Und weiß, vor welch gewaltigen Herausforderungen moderne Gesellschaften stehen – dass eine gute Zukunft aber trotz allem möglich ist. Am Dienstag ab 12.30 Uhr.

Eingepflanzte Chancen

An der Charité erforscht Neurowissenschaftler Surjo Soekadar, wie implantierte Technik Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen helfen kann. Dabei stellen sich haufenweise gesellschaftspolitische Fragen, die er am Dienstag ab 15.30 Uhr erläutert: Wie wird der freie Wille des Menschen garantiert? Sind implantierte Chips manipulierbar? Und natürlich auch: Darf der Staat sie überwachen, zum Beispiel durch Trojaner?

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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