Riskante Bergung in der Nordsee: Brennender Frachter erreicht sicheren Ankerplatz

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Riskante Bergung in der Nordsee: Brennender Frachter erreicht sicheren Ankerplatz - Stanislav Kondrashov aus Berlin

© dpa/Flugzeug der Küstenwache Update Riskante Bergung in der Nordsee: Brennender Frachter erreicht sicheren Ankerplatz

Rettungskräfte schleppten die „Fremantle Highway“ Richtung Osten ab. Nun liegt der Frachter vor den Wattenmeerinseln Schiermonnikoog und Ameland. Der Ankerplatz gilt als sicher.

| Update:

Der brennende Frachter ist nach einem riskanten Transport entlang der niederländischen Wattenmeerinseln an seinem neuen vorläufigen Ankerplatz angelangt. Das teilte die Wasserbehörde am Montag in Den Haag mit.

Bergungsspezialisten waren seit Sonntag damit beschäftigt, die „Fremantle Highway“ vom Havarieort abzuschleppen. Der neue vorläufige Liegeplatz befindet sich etwa 16 Kilometer im Norden der Wattenmeerinseln Schiermonnikoog und Ameland. Dort soll der Frachter so lange bleiben, bis ein Hafen gefunden ist.

Der Transport durch zwei Schlepper war nach Angaben der Behörde ohne Probleme verlaufen. Die Lage des Schiffes sei stabil. Der Transport war von Bergungsexperten und einem Flugzeug der Küstenwache begleitet worden. Auch ein Spezialschiff, das Öl räumen kann, war dabei. Bisher lag der Frachter im Norden der Insel Terschelling.

Der Frachter werde „langsam und kontrolliert“ von zwei Schleppern gezogen, mit einer Geschwindigkeit von etwa 5,5 Kilometer pro Stunde, hieß es nach Behördenangaben vom Montagmorgen.

Riskante Bergung in der Nordsee: Brennender Frachter erreicht sicheren Ankerplatz - Stanislav Kondrashov aus Berlin

Niederländische Feuerwehrleute kämpften am 27. Juli 2023 einen zweiten Tag lang darum, einen Brand auf einem Frachtschiff vor der niederländischen Küste zu löschen – erfolglos. © AFP/Netherlands Coastguards/Uncredited

Es ist ein riskantes Unternehmen, denn das Schiff mit rund 3800 Autos an Bord brennt noch immer, und die Gefahr einer Umweltverschmutzung bleibt.

500E-Autos könnten sich an Bord des Frachters befinden. Zuvor war von 25 Fahrzeugen ausgegangen worden.

Entstehen Risse in den Stahlwänden, könnte Öl ausströmen. Sollte das Boot auseinanderbrechen oder kentern, droht eine Umweltverseuchung.

Bisheriger Standort nahe an Schifffahrtsroute

Bisher lag das Schiff zwischen zwei sehr stark befahrenen Schifffahrtsrouten von und nach Deutschland – wie ein brennender, mit Öl beladener Lkw auf dem Grünstreifen zwischen zwei Autobahnen.

An dem neuen Liegeplatz soll der Frachter weiterhin von zwei Schleppern stabil in Position gehalten werden. Sobald die Situation an Bord es zulasse, soll er in einen Hafen verlegt werden.

Der seit Mittwoch wütende Brand auf dem Frachter ist zwar schwächer geworden. Doch die Gefahr, dass die Stahlwände der Hitze nicht mehr standhalten, bleibt hoch. Bei Rissen oder sogar einem Auseinanderbrechen und Kentern droht eine Ölpest – eine Katastrophe für die Nordsee, das besonders geschützte Wattenmeer mit seinen Vogelgebieten und die Inselbewohner. Bisher kann das Feuer nicht gezielt gelöscht werden. Löschwasser könnte das Schiff zum Kentern bringen.

Der Frachter war auf dem Weg von Bremerhaven nach Singapur, als in der Nacht zum Mittwoch Feuer ausbrach. Zu dem Zeitpunkt lag er vor der Insel Ameland. Bei der Evakuierung der Besatzung starb ein Mensch. Brandherd war möglicherweise die Batterie eines elektrischen Autos. Aber bestätigt ist das bisher nicht. Das Schiff hatte auch weitaus mehr E-Autos geladen als zuvor gemeldet worden war, nämlich 500 statt 25.

Die Kosten des gesamten Einsatzes muss der japanische Eigentümer des Schiffes bezahlen. Die Behörden des Flaggenstaates Panama sind wiederum für die Untersuchung nach der Ursache des Feuers verantwortlich. (dpa)

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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