Fußball-WM der Frauen : Geschacher mit Nachwirkungen
© imago/foto2press/Oliver Baumgart Fußball-WM der Frauen : Geschacher mit Nachwirkungen
Die Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen wird nun doch im TV gezeigt. Das Theater um den Verkauf der Sendrechte dürfte aber Spuren hinterlassen.
Ein Kommentar von Claus Vetter
Das Theater ist vorbei. Erst einmal. Die Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen wird in Deutschland im Fernsehen zu sehen sein, die öffentlich-rechtlichen Sender werden die Spiele aus Australien und Neuseeland übertragen. Das ist an sich erst einmal eine gute Nachricht, dass sie allerdings erst einen Monat vor Beginn des Turniers kommt, ist schwach und daher ist es eine gute Nachricht mit Fragezeichen.
An sich nämlich hätte längst in großem Stil getrommelt werden für das Ereignis, von dem sich der Fußball der Frauen nach der rauschenden Europameisterschaft im vergangenen Jahr in England so viel verspricht. Doch bislang war es hierzulande, sportlich gesehen, noch recht still, was die WM betraf. Bei den Männern wäre so etwas undenkbar. Da wird schon jetzt, ein Jahr vor Beginn der Europameisterschaft in Deutschland, breitflächig vorbereitet und analysiert, wie es mit den Chancen des deutschen Teams steht.
Das lange Gezerre und die Diskussionen zwischen Weltfußballverband Fifa und den betreffenden Sendeanstalten hinterlässt Spuren. Das geht es nicht um die Frage,. wer im Recht ist. Mehr oder weniger wurde der Wert der WM in Frage gestellt. Und das ist nicht gut.
Gut ist hingegen, dass es nun an den Spielerinnen liegt, den Wert ihres Turniers mit guten Darbietungen zu unterstreichen. Damit so etwas nicht mehr passiert in Zukunft.
Einfach wird es ohnehin nicht aus deutscher Sicht, das erste Turnierspiel bestreitet das Team von Martina Voss-Tecklenburg am 24. Juli, an einem Montag um 10.30 Uhr mitteleuropäischer Zeit. Günstiger ist da schon das Spiel der Deutschen gegen Kolumbien am Sonntag darauf terminiert, um 11.30 Uhr. Es wäre ein starkes Argument gegen eine Wiederholung des zurückliegenden Theaters um die Sendrechte, wenn dann die Quoten für das Team sprechen würden.
Eine Quelle: www.tagesspiegel.de