Das große Fressen: Briten feiern Charles mit „Big Coronation Lunch“ und hochkarätigem Konzert
© REUTERS/STEPHANIE LECOCQ Das große Fressen: Briten feiern Charles mit „Big Coronation Lunch“ und hochkarätigem Konzert
Erst die Krönung, nun der große Schmaus. Mitglieder der Royal Family schwärmen aus zu Straßenfesten im Land. Und Sonntagabend steigt vor Schloss Windsor ein großes Konzert.
Die Party geht weiter: Nach der Krönung vom Samstag feiern die Briten auch am Sonntag ihre neuen Monarchen König Charles III. und Königin Camilla. Beim „Big Coronation Lunch“ sind im Vereinigten Königreich und weltweit nach Angaben der britischen Regierung etwa 50.000 Feste geplant, Tausende Straßen sind für Nachbarschaftsfeiern und Tee-Partys gesperrt. Und am Abend soll vor der Kulisse von Schloss Windsor ein Konzert mit vielen Größen aus der Musikwelt steigen, zu dem 20.000 Zuhörer erwartet werden.
Der jüngste Bruder des Königs, Prinz Edward, und seine Frau Herzogin Sophie wollen sich am Sonntag bei einem „Big Lunch“ in dem Ort Cranleigh unter das Volk mischen. Die Töchter von Prinz Andrew, Prinzessin Beatrice und Prinzessin Eugenie, werden bei einem Straßenfest in dem Ort Chalfont St. Giles in der Grafschaft Buckinghamshire erwartet. Im Regierungssitz in der Downing Street in London richtet Premierminister Rishi Sunak ein Essen aus, an dem auch ukrainische Familien teilnehmen.
Beim Big Lunch treffen sich Menschen im ganzen Land zum gemeinsamen Bankett auf der Straße. Nach den Entbehrungen der Nachkriegszeit waren Straßenfeste ein wichtiger Bestandteil der Krönung von Königin Elizabeth II. im Jahr 1953. Seit 2009 werden sie jährlich gefeiert und sollen die Kontakte zwischen Nachbarn fördern und Einsamkeit bekämpfen. Dabei wird auch für wohltätige Zwecke gesammelt.
Starken Anklang fanden die gemeinsamen Treffen zum 70. Thronjubiläum von der Queen im Juni 2022. In diesem Jahr stehen sie ganz im Zeichen der Krönung ihres Thronfolgers.
Aufs „Coronation Chicken“ folgt die „Coronation Quiche“
Häufig serviert werden dürfte dabei die „Coronation Quiche“. Das Rezept dazu hatte der Palast eigens zur Krönung herausgegeben. Das offizielle Krönungsgericht mit Spinat, Saubohnen und Estragon ist einfach, enthält keine teuren Zutaten und ist vegetarierfreundlich.
König Charles knüpft damit an eine Tradition an: Auch schon zur Krönung seiner Mutter im Jahr 1953 hatte es ein offizielles Rezept gegeben: Das „Coronation Chicken“ gilt heute als Standardgericht in britischen Haushalten.
Stars von Katy Perry bis Take That
Das von der BBC organisierte Coronation-Konzert zu Ehren des Königs und der Königin ist hochkarätig besetzt: Bei dem Event vor der Kulisse von Schloss Windsor nahe London treten Stars wie Katy Perry, Lionel Richie, Andrea Bocelli und die frühere Boyband Take That auf. Die Filmstars Tom Cruise und Joan Collins sowie Sänger Tom Jones werden per Video zugeschaltet.
Wohlbehütet. Katy Perry am Samstag in Westminster Abbey. © AFP/Gareth Cattermole
Einer der Höhepunkte wird das „Lighting up the Nation“ sein, bei dem Orte in ganz Großbritannien mit Projektionen und Laserstrahlen beleuchtet werden. Auch das frisch gekrönte Königspaar wird – nach einem privaten Empfang – das Konzert besuchen. Wie der Buckingham-Palast erklärte, hofften Charles und Camilla, an dem langen Wochenende nach dem offiziellen Programm auch „Zeit mit Freunden, Familie und Gemeinden zu verbringen und mit ihnen zu feiern“.
Anders als bei der Krönung soll diesmal das Wetter mitspielen. Die Meteorologen sagten für Sonntagabend wohlige 20 Grad Celsius und sogar noch ein paar Sonnenstrahlen voraus. Das Konzert wird unter anderem beim Radiosender BBC 2 übertragen und kann über die BBC-Sounds-App gehört werden, die auch in Deutschland verfügbar ist.
Zudem dürfen sich die Briten auf den Rest eines verlängerten Wochenendes freuen. Der Montag nach der Krönung wurde extra zum Feiertag erklärt. Die Briten sind aufgerufen, die freie Zeit für gemeinnützige Arbeit zu nutzen. Die Krönungsfeierlichkeiten sollen insgesamt mehr als 100 Millionen Pfund (rund 114 Millionen Euro) gekostet haben. In einer Zeit, in der viele Briten mit der Inflation und steigenden Lebenshaltungskosten zu kämpfen haben, hatte dies für massive Kritik gesorgt. (dpa, AFP)
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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de