Auf die zweite Profikarriere: Schweinsteiger muss Skifahrer werden!
© REUTERS/MATTHEW CHILDS
Auf die zweite Profikarriere: Schweinsteiger muss Skifahrer werden!
Der ehemalige Fußballtorwart Petr Čech feiert sein Debüt in der ersten Eishockey-Liga Großbritanniens. Wem aus dem deutschen Sport demnächst eine ähnliche zweite Karriere gelingen sollte.
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Es gibt sie noch. Die erwärmenden Nachrichten in diesen trist-trüben Zeiten. Jawoll. Petr Čech ist der Sportler überhaupt dieser Tage. Seine Karriere als einer der besten Fußballtorhüter der Welt hat der gebürtige Pilsener im Jahr 2019 hinter sich gelassen. Seitdem war er zwar im Fußballgeschäft als Berater tätig (bis 2022 für den FC Chelsea), aber nebenbei hat er in seiner Wahlheimat Großbritannien eine andere sportliche Karriere begonnen, nämlich die als Eishockeytorhüter. Und die Mühen haben sich gelohnt: Am Sonntag feierte Čech sein Debüt als Eishockeyprofi, er stand für die Belfast Giants in der höchsten britischen Liga bei einem Spiel zwischen den Pfosten.
Die neue Karriere des Petr Čech ist aus deutscher Sicht besonders erstaunlich, sind wir es doch gewohnt, dass Sportler (vor allem die) und Sportlerinnen (eher selten) nach der aktiven Karriere nahtlos in den Expertise-Kosmos abwandern. Schade eigentlich, denn da wäre Luft nach oben: Bastian Schweinsteiger ist doch zum Beispiel ein guter Skifahrer, er war ja schon oft mit dem Neureuther Felix auf den Pisten. Der Schweini müsste ja nicht gleich oben angreifen, aber so ein lokales Rennen irgendwo in Bayern für den Anfang, das wäre doch was. Und er ist ja mit 39 Jahren sogar noch frischer als der Čech (41).
Auf der Bank. Vor der Einwechslung litt Petr Čech mit.
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Rein vom Alter her ist da Claudia Pechstein den beiden genannten Männern klar voraus. Aber sie bringt womöglich aufgrund ihrer Energie gute Voraussetzungen nach dem Karriereende im Eisschnelllauf (in zehn Jahren oder so), es in einer Sportart weit zubringen, in der Aggressivität Tugend ist. Beim Kickboxen zum Beispiel. Aber vielleicht ist das doch zu bunt gedacht.
Der Kurzeinsatz von Čech in Großbritanniens Elite-Liga, er wurde fünf Minuten vor Schluss beim Stand von 5:1 gegen Glasgow eingewechselt, lässt sich indes eher nicht als Folklore abtun. Seit 2019 hat sich der Tscheche, der schon in seiner Jugend auf dem Eis stand, als Eishockey-Torwart hochgespielt. An sich steht er in dieser Saison bei den Oxford City Stars, einer eher schwachen zweitklassigen Mannschaft, unter Vertrag. Da sie in Belfast ernsthafte Probleme auf der Torwortposition hatten, haben sie Čech nun auf Leihbasis als Ersatz-Goalie verpflichtet. Alle Achtung.
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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de