Warschau, Istanbul, Tel Aviv: Wie Kai Wegner sich als Außenpolitiker profilieren will

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Warschau, Istanbul, Tel Aviv: Wie Kai Wegner sich als Außenpolitiker profilieren will

© SENATSKANZLEI

Mit Auslandsreisen will Berlins neuer Regierender das Verhältnis zwischen den Ländern verbessern. Sein nächster Besuch könnte in die Türkei gehen.

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Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) will mit seinen Auslandsreisen stärkere außenpolitische Akzente setzen. „Als Berliner Bürgermeister hat man eine ganz besondere Strahlkraft. Ich glaube, dass man dem auch gerecht werden muss“, sagte Wegner während seiner ersten Reise im Amt nach Warschau am Montag. Ziel einer solchen Städtereise sei es auch, „in die Länder hineinzuscheinen“, um das Verhältnis zwischen den Ländern zu verbessern.

Wegner erklärte, pro Jahr drei bis vier Auslandsreisen im Amt machen zu wollen. Sein nächster Besuch könnte demnach in die türkische Metropole Istanbul gehen. Auch dort will der Regierende mit der Reise in die Berliner Partnerstadt ein Zeichen setzen. „Die Partnerschaft mit Istanbul ist nicht die am besten gepflegte. Das will ich ändern.“

Insbesondere in Berlin gebe es eine starke türkische Community. „Da aufeinander zuzugehen, würde ich sehr spannend finden, auch wegen der Wirkung für das Verhältnis zwischen Deutschland und der Türkei.“

Senat strebt Städtepartnerschaft mit Tel Aviv an

Angedacht ist zudem ein Besuch Wegners in der israelischen Stadt Tel Aviv. Der schwarz-rote Senat hatte sich im Koalitionsvertrag darauf verständigt, mit der Stadt eine Partnerschaft anzustreben.

Ähnlich wie zwischen Deutschland und der Türkei hat sich auch das deutsch-polnische Verhältnis in den vergangenen Jahren deutlich verschlechtert. Dem solle auch durch eine bessere Beziehung der beiden Hauptstädte zueinander entgegengewirkt werden, sagte Wegner. „Ich glaube, dass das Verhältnis zu Deutschland sehr angespannt ist in Polen. Wenn der Berliner und Warschauer Bürgermeister sich treffen und ihr gutes Verhältnis zeigen, ist das auch ein Zeichen.“

Warschau, Istanbul, Tel Aviv: Wie Kai Wegner sich als Außenpolitiker profilieren will

© Tagesspiegel/Christian Latz

Wegner legte in Warschau am Montagmorgen gemeinsam mit dem deutschen Botschafter Thomas Bagger zunächst einen Kranz am Ehrenmal des Warschauer Ghettos nieder. Anschließend nahm er an der Konferenz des Pakts der Freien Städte teil. Ein Zusammenschluss von nunmehr 34 Städten, die sich gemeinsam für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte einsetzen.

Bei dem Treffen waren mit den Bürgermeistern aus Butschal, Konotop, Lwiw und Mariupol auch vier Vertreter aus der Ukraine dabei. „Wenn man in die Gesichter der Teilnehmer aus der Ukraine schaut, kann man ganz viel lesen, was dort in den letzten Monaten Furchtbares passiert ist“, sagte Wegner.

Während der gemeinsamen Runde sei auf den Handys der Ukrainer plötzlich der Fliegeralarm losgegangen, berichtete Wegner. „Während wir hier reden, könnten dort Bomben einschlagen. Das ist nicht zu fassen.“

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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