Studi am Start: Juna Ahmia: Engagiert für den Klimaentscheid
© Santiago Rodriguez Studi am Start: Juna Ahmia: Engagiert für den Klimaentscheid
Juna Ahmia setzt sich bei Klimaneustart dafür ein, dass Berlin schon viel früher klimaneutral wird. Gerade jüngere Menschen seien dem Volksentscheid gegenüber positiv eingestimmt, sagt sie.
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„Ich bin müde und wütend, aber irgendjemand muss es sein“, steht auf Englisch in Juna Ahmias Instagram-Profilbeschreibung. Und das ist die Studentin wirklich: Wütend auf politische Akteur:innen, die sich für eine klimaneutrale Hauptstadt noch 22 Jahre Zeit lassen wollen, und müde davon, ihnen bei ihrer Arbeit zuzusehen – aber auch hoffnungsvoll, dass sich etwas ändern kann. Deshalb engagiert sich die 21-Jährige seit vergangenem Sommer bei Klimaneustart Berlin – der Initiative hinter dem Volksentscheid über ein klimaneutrales Berlin ab 2030.
Diesen Sonntag dürfen wahlberechtigte Berliner:innen darüber entscheiden, ob die Hauptstadt zur Klimaneutralität bis 2030 gesetzlich verpflichtet wird. Damit möglichst viele Menschen am Wochenende für „Ja“ stimmen, war Juna gemeinsam mit anderen Ehrenamtlichen in den vergangenen Wochen und Monaten auf der Straße, hat Informationen weitergetragen, Flyer verteilt, Unterschriften gesammelt, ist auf Kneipentouren in den Austausch getreten.
Sie habe dabei beobachten können, dass gerade jüngere Leute dem Volksentscheid gegenüber in der Regel sehr positiv eingestellt sind. Eine Civey-Umfrage unterstützt diesen Eindruck: Die höchste Zustimmung findet sich mit 76,1 Prozent unter Studierenden. Auch mit den Unis sind die Ehrenamtlichen von Klimaneustart in Kontakt getreten: Das Nachhaltigkeitsbüro der Humboldt-Universität ist beispielsweise offizieller Bündnispartner, die Präsidentin der Technischen Universität räumte im Akademischen Senat einem Mitglied die Möglichkeit ein, auf den Volksentscheid hinzuweisen.
„Ich wünsche mir, dass Berlin am Sonntag zeigt: Wir können auch Klima-Hauptstadt sein“, sagt Juna einige Tage vor dem Volksentscheid. Die Menschen hätten die historisch einmalige Chance, ihre Lebensqualität lokal und global zu sichern, Investitionen in den Bereichen Verkehr, Energie, und Gebäudesanierung voranzutreiben. „Berlin muss nicht immer eine Stadt des Rückstandes sein. Wenn jemand wie Franziska Giffey sagt, ‘Berlin ist nicht Bullerbü’, dann denke ich mir: wieso eigentlich nicht? Also ich will ein Bullerbü haben, das ein Vorbild für die ganze Welt sein kann.“
Dass sie sich als Studentin ehrenamtlich engagieren kann, begreift Juna als Privileg. Schließlich habe nicht jeder die Mittel, seine Zeit und Kraft unbezahlter Arbeit zu widmen. Das finde sie besonders schade. Schließlich betreffe die Klimakrise alle, verstärkt aber Leute mit sowieso geringen finanziellen Mitteln – lokal als auch global. „Es ist wichtig, dass die mitsprechen können, die schon jetzt von den Folgen akut betroffen sind.“
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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de