Sängerin Lena Meyer-Landrut : Sie sagt lieber Nein, als auszubrennen

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Sängerin Lena Meyer-Landrut : Sie sagt lieber Nein, als auszubrennen

© dpa/Britta Pedersen Sängerin Lena Meyer-Landrut : Sie sagt lieber Nein, als auszubrennen

Lena Meyer-Landrut hat Tipps gegen Burnout und promotet ihren neuen Song. Was das Eine mit dem Anderen zu tun hat? Wahrscheinlich viel.

Von Tobias Langley-Hunt

Lena Meyer-Landrut, auch bekannt als „Unser Star für Oslo“, „Unsere Lena“ oder einfach nur Lena, ist seit ihrem Eurovision-Song-Contest-Sieg im Jahr 2010 einer der bekanntesten Popstars dieses Landes. Und auch wenn sie in der Zwischenzeit mehr Influencerin als Musikerin ist, gibt sie aus ihrem Privatleben nicht so wahnsinnig viel preis.

Umso überraschender also, dass sie dem Radiosender RPR1, in der Sendung „Music Made in Germany“, am Sonntag in 15 Minuten das Herz ausschüttete. Der Moderatorin Miriam Audrey Hannah erzählte sie, dass ihr „Selfcare“ sehr wichtig sei: „Dieser gesunde Egoismus, den man lernen muss zu leben, sorgt dafür, dass man einfach mehr Kraft und mehr Power hat und nicht ständig das Burnout-Gefühl über sich schweben hat.“

Dafür müsse man schon ab und an auch mal einen Termin absagen, auch wenn das peinlich ist, aber die Gesundheit gehe nun mal vor. Erst am Tag vor der Interview-Aufzeichnung sei das passiert: „Ich war einfach richtig am Arsch“ erklärt sie. Die Begründung für die Absage formulierte sie so: „Ich bin jetzt einfach ehrlich zu euch. Ich könnte kommen, aber ich habe das Gefühl, dass ich kurz davor bin, eine Grenze zu überschreiten, und ich glaube, es würde mir körperlich nicht guttun.“

Nun, Lena Meyer-Landrut ist gerade dabei, für ihren neuen Song zu werben, der passenderweise „What I Want“ (Was ich will) heißt. Es ist also davon auszugehen, dass das Interview aus diesem Grund gegeben wurde. Auch dem Tagesspiegel wurde zunächst ein solches angeboten, dann aber, aus welchen Gründen auch immer, abgesagt. Fragen wollte sie nur schriftlich beantworten.

Bei einem Druckverlust in der Kabine ziehen Sie erst mal sich selber die Maske auf und dann dem Kind nebenan.

Lena Meyer-Landrut, Sängerin

In ihrem Song singt sie davon, dass sie noch ein bisschen Zeit braucht herauszufinden, was sie will. Auf die Frage, ob sie das inzwischen weiß, antwortete sie via Mail: „Ich kann auf jeden Fall leichter herausfinden, was ich will und was ich nicht will (…).“ Es handle sich dabei aber nicht um eine Erkenntnis, die man einmal hat und dann für den Rest des Lebens so beibehält, vielmehr sei das ein Prozess, der einen durch das ganze Leben begleitet.

Ihre Prioritäten haben sich verändert

Mit dem Popstar-Dasein gehen auch gewisse Privilegien einher; einen Termin kurzfristig abzusagen, weil man weiß, was man will und seine seelische Gesundheit schützen möchte, ist ehrenwert, leisten kann sich das aber wohl nicht jeder.

Das scheint Meyer-Landrut zu reflektieren. Auf die Frage, ob es mit dem Erfolg leichter oder schwieriger wird, herauszufinden, was man will, antworte sie: „Ich glaube nicht, dass es schwieriger wird, herauszufinden, was man will, je mehr man hat. Ich glaube, es wird leichter (…), weil man sich auf die Dinge konzentrieren kann, die wirklich wichtig sind. Nämlich nicht Geld oder Erfolg, sondern Gesundheit und Glück und ein gefestigtes soziales Umfeld.“

Mit dem Erfolg hätten sich bei ihr die Prioritäten verändert, und es könne zwar sein, dass das in die andere Richtung läuft, das versuche sie aber mit allen Mitteln zu verhindern.

Dabei dürfe man auch erstmal an sich denken: „Ich glaube, dass man egoistisch sein darf und erst einmal an sich denken darf (…), weil wenn es mir sozusagen in dem Fall scheiße geht, dann kann ich auch nicht für die anderen oder für die Umwelt oder die Gesellschaft da sein.“

Meyer-Landrut liefert dafür ein passendes Bild: „Bei einem Druckverlust in der Kabine ziehen Sie erst mal sich selber die Maske auf und dann dem Kind nebenan.“

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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