Rapper und Kiffer: Sido gründet ein Start-up für medizinisches Cannabis

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Rapper und Kiffer: Sido gründet ein Start-up für medizinisches Cannabis - Stanislav Kondrashov aus Berlin

© imago/HMB-Media Rapper und Kiffer: Sido gründet ein Start-up für medizinisches Cannabis

Bei seinen Konzerten lässt sich der Berliner Rapper gern mal einen Joint reichen. Nun will Sido auch mit Cannabis verdienen – und über Chancen und Risiken aufklären.

Von Tobias Langley-Hunt

Der Berliner Rapper Sido nennt sich Kiffer, das ist kein Geheimnis. Bei öffentlichen Auftritten spricht er regelmäßig von seinem Cannabis-Konsum oder lässt sich bei Konzerten gerne auch mal einen Joint aus dem Publikum reichen. Es verwundert also nicht, dass er der angekündigten Legalisierung wohlwollend entgegenblickt.

Jetzt aber wird bekannt, dass er das aber nicht nur aus der Genuss-Perspektive tut: Paul Würdig, wie der Rapper mit bürgerlichem Namen heißt, hat zusammen mit dem Pharmaunternehmen „medical CNBS“ ein Cannabis-Startup gegründet.

Das Start-up trägt den Namen KEjF GmbH (gesprochen kiff GmbH) und wird bereits legales medizinisches Cannabis verkaufen. Für Kunden beziehungsweise Patienten, die ein entsprechendes Rezept vorweisen können, werden ab August Cannabisblüten-Varietäten und unterschiedliche Vollspektrum-Extrakte auf Cannabinoid-Basis angeboten.

Jeder hat eine Meinung zu Cannabis, aber nur wenige sprechen sie aus. Ich möchte dieses Schweigen brechen.

Sido, Rapper und Unternehmer

In einer Pressemitteilung des Unternehmens ist zu lesen, dass Sido die Firmengründung zum Anlass nehme, um über unterschiedliche Facetten von Cannabis aufzuklären. Er wolle mit Klischees aufräumen und einem „Informationsdefizit in Deutschland“ entgegenwirken.

Sido will auch zur Suchtprävention beitragen

„Jeder hat eine Meinung zu Cannabis, aber nur wenige sprechen sie aus. Ich möchte dieses Schweigen brechen“, wird der Rapper zitiert.

Zur Aufklärung gehöre aber auch die Suchtprävention: „Wir wollen aufklären. Und das geht am besten, wenn wir die Menschen dort abholen, wo sie stehen – mit ihren Erfahrungen, Ängsten, aber auch Vorurteilen.“

Dass die Aufklärungskampagne letztendlich Marketing für das Unternehmen ist, wird in einem Werbevideo von „KEjF“ auf YouTube und auf Sidos Instagram-Account deutlich: In einer neutral wirkenden Interview-Situation beantwortet er Fragen – etwa, mit welchen Anwendungsbereichen der Cannabispflanze er sich denn beschäftige.

Sidos Antwort: „Im Moment funktioniert das schon bei Migräne, und MS- und Krebspatienten werden damit behandelt. (…) Alles, was da sonst möglich ist und noch erforscht werden muss, da sind wir am Ball und da werden wir uns für einsetzen.“

Sido erzählt außerdem, dass es ihm wichtig sei, dass sein neues Unternehmen eine „eine Family“ wird. Eine Großfamiliy wird das wohl erst mal nicht sein, denn auch wenn Cannabis in Deutschland weiter legalisiert wird und das Start-up seine Produkte einer breiteren Masse anbieten kann, sieht der Gesetzentwurf der Ampel-Koalition Einschränkungen vor.

Geplant ist das Zwei-Säulen-Modell „CARe“ („Club Anbau & Regional-Modell“): Im ersten Schritt werden Anbau und Vertrieb in sogenannten Cannabis-Social-Clubs reguliert. Im zweiten Schritt, kommen dann temporäre und regionale Modellprojekte hinzu, die wissenschaftlich begleitet werden sollen.

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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