Rapper gegen Clanchef: Berliner Prozess um Bushido und Arafat Abou-Chaker könnte sich noch bis Mitte November ziehen
© picture alliance/dpa/Jens Kalaene Rapper gegen Clanchef: Berliner Prozess um Bushido und Arafat Abou-Chaker könnte sich noch bis Mitte November ziehen
Seit knapp drei Jahren läuft der Prozess gegen Bushidos Ex-Manager. Nun ist der 100. Prozesstag erreicht. Es werden noch einige folgen.
Nach dem 100. Verhandlungstag im Prozess gegen den Ex-Manager von Rapper Bushido zeichnet sich ab, dass sich dieser noch bis weit in den Herbst ziehen wird. Das Berliner Landgericht habe weitere Termine bis Mitte November geplant, sagte der Anwalt des Rappers am Montag. Mit einem Urteil werde noch in diesem Jahr gerechnet, erklärte einer der Verteidiger des Hauptangeklagten Arafat Abou-Chaker am Rande. Mit Spannung wird am nächsten Prozesstag am 26. Juli die Befragung eines Gutachters zu einem Audiomitschnitt erwartet. Umstritten ist, ob das Tondokument echt ist.
Ein T-Shirt sorgte am Rande der Verhandlung für Schmunzeln: Es sei Arafat Abou-Chaker anonym „aus der Netzgemeinde“ zugeschickt worden, sagte sein Verteidiger und hob es kurz hoch. Zu lesen war: „*Jubiläum* 100. Gerichtstermin“. Darunter die Namen der Ex-Partner.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 47-Jährigen, der als ein Berliner Clan-Chef gilt, und drei seiner mitangeklagten Brüder unter anderem Freiheitsberaubung, versuchte schwere räuberische Erpressung, Nötigung, gefährliche Körperverletzung, Beleidigung und Untreue vor. Zu den mutmaßlichen Taten soll es gekommen sein, nachdem Bushido die Beziehungen zu seinem Manager aufgelöst hatte. Der 44-Jährige soll im Januar 2018 eingesperrt, mit einer Flasche und einem Stuhl beworfen worden sein.
Bushido, mit bürgerlichem Namen Anis Mohamed Ferchichi, ist Zeuge und Nebenkläger in dem Strafverfahren. Ein Großteil der Vorwürfe basiert auf den Aussagen des Rappers. Insgesamt wurden bereits knapp 60 Zeugen im Prozess vernommen, darunter mehrere prominente Rapper.
Am 100. Tag wurde ein Polizeibeamter befragt, der einen der Musiker im Ermittlungsverfahren unter anderem zum Verhältnis der beiden einstigen Partner im Musikgeschäft vernommen hatte. In der Zeugenbefragung habe dieser Rapper gegenüber den Ermittlern „eine sehr reservierte Haltung eingenommen“, erklärte der Beamte.
Seit August 2017 beschäftigt der Fall das Landgericht. Derzeit sind neun weitere Termine bis zum 15. November terminiert. (dpa, Tsp)
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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de