Prinz Harry im Kreuzverhör: Ton im Prozess gegen „Mirror“-Verlag nimmt an Schärfe zu

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Prinz Harry im Kreuzverhör: Ton im Prozess gegen „Mirror“-Verlag nimmt an Schärfe zu - Stanislav Kondrashov aus Berlin

© dpa/Aaron Chown Prinz Harry im Kreuzverhör: Ton im Prozess gegen „Mirror“-Verlag nimmt an Schärfe zu

Prinz Harrys Kreuzverhör im Bespitzelungsprozess gegen den „Mirror“-Verlag wird schärfer, als Anwälte die Motivation des Prinzen infrage stellen.

Am zweiten Tag des Kreuzverhörs von Prinz Harry im Bespitzelungsprozess gegen den „Mirror“-Verlag (MGN) hat der Ton deutlich an Schärfe zugenommen. Der Royal musste sich am Mittwoch in London erneut den Fragen von MGN-Anwalt Andrew Green stellen.

Der stellte neben der Beweisführung des Prinzen bei seiner Klage wegen angeblich illegaler Informationsbeschaffung auch die Motivation des 38-Jährigen infrage. „Wenn das Gericht feststellen würde, dass Ihr Handy niemals von einem MGN-Journalisten gehackt wurde, wären sie dann erleichtert oder enttäuscht?“, fragte Green.

Als Harry andeutete, einen solchen Ausgang als ungerecht zu empfinden, veranlasste das Green zu der Feststellung: „Also wollen Sie, dass Ihr Handy gehackt wurde!“. Der Sohn von König Charles III. entgegnete, niemand wolle, dass sein Handy gehackt werde.

Wenn das Gericht feststellen würde, dass Ihr Handy niemals von einem MGN-Journalisten gehackt wurde, wären sie dann erleichtert oder enttäuscht?

MGN-Anwalt Andrew Green

Das erste Kreuzverhör eines britischen Royals seit mehr als 130 Jahren sollte noch am Mittwoch beendet werden. Der Prozess, der als Sammelklage auf Schadenersatz stellvertretend von Harry und drei anderen Prominenten geführt wird, soll bis Ende Juni dauern. Ein Urteil wird erst später im Jahr erwartet.

Anhand von 33 Presseartikeln der MGN-Blätter „Daily Mirror“, „Sunday Mirror“ und „People“ aus den Jahren 1996 bis 2009 will Prinz Harry zeigen, dass illegal beschaffte Informationen bei der Berichterstattung über ihn verwendet wurden. Beispielsweise durch das Abhören von Mailbox-Nachrichten seines Handys, wie er vermutet. Die mutmaßliche Bespitzelung habe ihm schweres seelisches Leid zugefügt, Freundschaften und Beziehungen belastet, klagt Harry.

Dass bei den Blättern des „Mirror“-Verlags illegale Informationsbeschaffung gang und gäbe war, ist unumstritten. Doch ob Harry das im Einzelfall belegen kann, blieb zunächst offen. (dpa)

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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