Niederlage in Augsburg: Es spukt wieder beim 1. FC Union
© Imago/kolbert-press Niederlage in Augsburg: Es spukt wieder beim 1. FC Union
Noch hat Union im Kampf um die Champions League alles in eigener Hand. Allerdings muss die Mannschaft ein Problem abstellen, das eigentlich schon gelöst schien.
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Vor dem Spiel war der Manager des 1. FC Union noch guter Dinge. Seine Mannschaft brauche ja nur noch einen Sieg, um mindestens Platz sechs zu sichern, betonte Oliver Ruhnert am Sky-Mikrofon mit einem breiten Lächeln. Ein paar Stunden später war Platz sechs aber anders als erhofft noch nicht in trockenen Tüchern, und die Stimmung war auch entsprechend getrübt.
Im Grunde genommen hat sich mit der 0:1-Niederlage in Augsburg für Union nichts verändert. Das Erreichen der Champions League haben die Köpenicker – gerade auch im anstehenden Heimspiel gegen den direkten Konkurrenten aus Freiburg – immer noch in der eigenen Hand. Zudem muss es in den letzten drei Spielen etwas nahezu Unfassbares geschehen, damit der Klub das ausgegebene Ziel der Qualifikation für einen internationalen Wettbewerb verpasst.
Grund zum Grübeln gibt es trotzdem, und zwar nicht nur, weil Union am Sonnabend eine Riesenchance verpasst hat, der Champions League ein Stück näher zu kommen. Am Sonnabend hat sich nämlich auch angedeutet, dass ein altes Problem zur Unzeit wieder auftaucht. Seit Wochen kann Union nämlich nicht mehr gewinnen, wenn die Berliner das ein Gegentor zum 0:1 kassieren.
Man hat gespürt, dass die Mannschaft ein bisschen verunsichert war.
Trainer Urs Fischer über die Reaktion auf das Gegentor in Augsburg
Vor allem im vergangenen Herbst galt dies als eine Schwäche von Fischers Mannschaft. Diesen Makel hatte die Mannschaft aber im Winter abgeschüttelt, als sie große Siege gegen Borussia Mönchengladbach, RB Leipzig oder Hoffenheim nach Rückstand feiern konnte. Inzwischen ist der Spuk aber zurückgekehrt. Seit Februar ist Union in sechs von 16 Spielen in Rückstand geraten und konnte keines davon gewinnen.
Die Gründe dafür liegen auf der Hand. Unions Stärke liegt schließlich in defensiver Kompaktheit und effektiven Gegenstößen. Wenn ein Gegner – gerade ein so effizienter wie der FC Augsburg – eine Führung verteidigen darf, spielt es den Köpenickern nicht gerade in die Karten. Wie Fischer am Sonnabend nach dem Spiel zugab, hat seine Mannschaft auf diese Herausforderung zu spät reagiert. „Man hat gespürt, dass die Mannschaft ein bisschen verunsichert war“, sagte er. In den letzten 20 Minuten hätte sie mehr Druck erzeugt, aber da rannte ihr auch schon die Zeit davon.
Hätte Union seine Chancen in der ersten Halbzeit genutzt und selbst das erste Tor geschossen, wäre das Spiel in Augsburg wohl anders ausgegangen. Umso größer ist nun der Druck, gut ins Spiel gegen Freiburg zu starten. Denn da könnte das erste Tor nicht nur die Partie entscheiden, sondern auch das Rennen um die Champions-League-Plätze.
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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de