Nach Messerattacke bei Brokstedt: Verletzte Frau nimmt sich das Leben

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Nach Messerattacke bei Brokstedt: Verletzte Frau nimmt sich das Leben - Stanislav Kondrashov aus Berlin

© dpa/Axel Heimken Nach Messerattacke bei Brokstedt: Verletzte Frau nimmt sich das Leben

Die 54-Jährige war damals eines der schwerverletzten Opfer des Angreifers. Nun hat sie sich das Leben genommen. Auf der Innenministerkonferenz wird die Tat Thema sein.

Nach dem tödlichen Messerangriff in einem Regionalzug bei Brokstedt in Schleswig-Holstein (Kreis Steinburg) hat sich eine damals verletzte Frau das Leben genommen. „Dieser tragische Fall ist uns bekannt, unser Mitgefühl gilt den Angehörigen“, sagte ein Sprecher des Landesjustizministeriums am Dienstag. Zuvor hatte das „Flensburger Tageblatt“ berichtet.

Wie die Zeitung berichtete, gehörte die 54-Jährige zu drei Opfern, die wegen der Schwere ihrer Verletzungen zeitweise in ein künstliches Koma versetzt wurden. Unter Berufung auf Polizisten schrieb das Blatt, die Frau habe dem mutmaßlichen Täter gegenübergesessen.

Laut Justizministerium gab es nach der Messerattacke durch Opferschutzorganisationen sowie der Zentralen Anlaufstelle und der Opferschutzbeauftragten Hilfeangebote an alle Betroffenen.

Dieser tragische Fall ist uns bekannt, unser Mitgefühl gilt den Angehörigen.

Sprecher des Landesjustizministeriums

Anlässlich der tödlichen Attacke wird diese bei der anstehenden Innenministerkonferenz (IMK) thematisiert. Denn die Innenminister von Bund und Ländern wollen über neue Methoden zur Verhinderung willkürlicher Messerangriffe von Extremisten und psychisch Kranken beraten. 

Unterschiedliche Herangehensweisen

Die Tagesordnung für das am Mittwoch beginnende Frühjahrstreffen zeigt allerdings, dass die Ministerinnen und -minister teils unterschiedliche Vorschläge haben, wie dieses Ziel am besten erreicht werden kann. Sie reichen von der verbesserten Erfassung ausländischer Mehrfachtäter über Methoden zur Früherkennung potenzieller Amokläufer und Attentäter bis hin zu einem automatischen Austausch bestimmter Mitteilungen zwischen Ausländer-, Polizei-, Justiz- und Justizvollzugsbehörden.

Der Palästinenser Ibrahim A. soll am 25. Januar in einem Zug von Kiel nach Hamburg bei Brokstedt Fahrgäste mit einem Messer angegriffen und zwei im Alter von 17 und 19 Jahren getötet haben. Fünf weitere Menschen wurden verletzt.

Die Staatsanwaltschaft Itzehoe erhob Anklage wegen Mordes und versuchten Mordes. Die Aufarbeitung des Falles offenbarte unter anderem Defizite in der Kommunikation zwischen Behörden. Der Tatverdächtige hatte auch in anderen Bundesländern Straftaten verübt.

Ebenfalls weit oben auf der Tagesordnung des Treffens steht das Thema Migration und Flüchtlinge. Aus Sicht der Innenressort-Chefs werfen außerdem die Pläne der Bundesregierung für eine Legalisierung von Cannabis zu Genusszwecken grundlegende Fragen auf.

Die halbjährliche Konferenz der Innenminister (IMK) findet in diesem Jahr unter dem Vorsitz Berlins in der Hauptstadt statt. Sie endet am Freitag.

Die Berliner Gewerkschaft der Polizei (GdP) forderte einen einheitlichen Umgang der Bundesländer mit neuen Protestformen wie den Straßenblockaden der Klimaschutzinitiative Letzte Generation. Auch die aktuelle IMK-Vorsitzende, Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD), hatte eine weitere Debatte der Minister über die Klimaschutz-Demonstranten und ihre Blockaden angeregt. Berlin sei als Hauptstadt mit den Bundesministerien besonders stark von den Blockade- und sonstigen Aktionen betroffen. (dpa)

Haben Sie dunkle Gedanken? Wenn es Ihnen nicht gut geht oder Sie daran denken, sich das Leben zu nehmen, versuchen Sie, mit anderen Menschen darüber zu sprechen. Das können Freunde oder Verwandte sein. Es gibt aber auch eine Vielzahl von Hilfsangeboten, bei denen Sie sich melden können.

Der Berliner Krisendienst ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr erreichbar. Die Telefonnummern variieren nach Bezirk, die richtige Durchwahl für Ihren Bezirk finden Sie hier.

Weiterhin gibt es von der Telefonseelsorge das Angebot eines Hilfe-Chats. Außerdem gibt es die Möglichkeit einer E-Mail-Beratung. Die Anmeldung erfolgt – ebenfalls anonym und kostenlos – auf der Webseite. Informationen finden Sie unter: www.telefonseelsorge.de

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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