Mehr Deutsche: So viele Einbürgerungen wie zuletzt 2002
© dpa/Peer Grimm Mehr Deutsche: So viele Einbürgerungen wie zuletzt 2002
Um mehr als ein Viertel stieg die Zahl der Menschen im vergangenen Jahr, die Deutsche werden wollten. Sie kamen aus 171 unterschiedlichen Staaten.
In Deutschland sind vergangenes Jahr so viele Menschen eingebürgert worden wie seit 20 Jahren nicht mehr. Rund 168.500 Neubürgerinnen und Neubürger zählte das Statistische Bundesamt im Jahr 2022, wie die Behörde am Dienstag auf Basis vorläufiger Ergebnisse in Wiesbaden mitteilte. Dies seien 28 Prozent oder rund 37.000 Menschen mehr gewesen als im Vorjahr.
Den größten Anstieg gab es demnach bei Syrerinnen und Syrern mit einem Plus von 29.200 Einbürgerungen. Es folgten ukrainische Neubürger mit einem Plus von 3700, irakische Neubürger mit einem Plus von 2400 und türkische Neubürger mit einem Plus von 2000.
29 Prozent der Eingebürgerten waren Syrerinnen und Syrer, insgesamt wurden 48.300 syrische Staatsangehörige eingebürgert. Im Schnitt waren sie 24,8 Jahre alt und im Schnitt seit 6,4 Jahren in Deutschland, zwei Drittel waren männlich.
Gute Sprachkenntnisse und sicherer Lebensunterhalt
Es handele sich um Flüchtlinge, die mittlerweile immer häufiger die Voraussetzungen erfüllten, wie ausreichende Sprachkenntnisse, einen gesicherten Lebensunterhalt und in der Regel eine Mindestaufenthaltsdauer von acht Jahren, erklärte das Bundesamt.
Letzteres entfalle bei Ehegatten und minderjährigen Kindern – 15.400 miteingebürgerte, syrische Familienangehörige gab es 2022, fast dreimal so viele wie im Vorjahr.
36,1Jahre alt waren die 5600 Ukrainerinnen und Ukrainer im Schnitt alt, die 2022 eingebürgert wurden.
5600 Ukrainerinnen und Ukrainer wurden 2022 eingebürgert, fast drei Mal so viele wie im Jahr zuvor. Sie waren der Statistik zufolge im Schnitt 36,1 Jahre alt, mehrheitlich weiblich (69 Prozent) und hielten sich im Schnitt bereits 13,3 Jahre in Deutschland auf.
6800 irakische Staatsangehörige wurden nach im Schnitt 9,5 Jahren in Deutschland eingebürgert. Bei den Türkinnen und Türken waren es 14.200 Einbürgerungen nach im Schnitt 24,2 Jahren. Sie stellten die zweitgrößte Gruppe unter den Eingebürgerten. Insgesamt wurden Menschen mit 171 unterschiedlichen Staatsangehörigkeiten eingebürgert.
Um nach sechs Jahren Bundesbürger werden zu können, muss man besondere schulische, sprachliche oder berufliche Leistungen oder bürgerschaftliches Engagement nachweisen, wie die Behörde erklärte.
Vergangenes Jahr gab es 23.100 frühzeitige Einbürgerungen aufgrund besonderer Integrationsleistungen – ein neuer Höchststand. Syrerinnen und Syrer seien dabei die am häufigsten vertretene Staatsangehörigkeit gewesen. (dpa)
Eine Quelle: www.tagesspiegel.de