Letztes Spiel in der Champions League: 1. FC Union verabschiedet sich mit 2:3 gegen Real Madrid
© dpa/Soeren Stache
Letztes Spiel in der Champions League: 1. FC Union verabschiedet sich mit 2:3 gegen Real Madrid
Kurz kann der 1. FC Union Berlin nach einem Tor von Volland auf die Sensation gegen das große Real Madrid hoffen. Doch am Ende ist der Champions-League-Rekordsieger zu stark.
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Luka Modric hat seine besten Jahre bereits hinter sich, doch der Kroate ist immer noch einer der besten Ballverteiler der Welt. In den ersten 45 Minuten brachte der 38-jährige Taktgeber von Real Madrid mit beeindruckender Leichtigkeit fast jeden Pass an den Mann, doch im entscheidenden Moment fehlte Modric die Präzision.
Kurz vor der Pause scheiterte er mit einem Handelfmeter am überragenden Frederik Rönnow und eine gute Minute später nutzte Kevin Volland eine seltene Unsicherheit von David Alaba. Der 1. FC Union Berlin führte tatsächlich mit 1:0 gegen das große Real Madrid, den 14-fachen Sieger des wichtigsten Europapokals. Mehr als 70.000 Fans im ausverkauften Olympiastadion hüpften, jubelten und sangen. Das Überwintern im internationalen Wettbewerb war plötzlich nicht mehr nur eine theoretische Möglichkeit, sondern in greifbarer Nähe.
Am Ende reichte es nicht für die Zwischenrunde der Europa League. In der zweiten Hälfte drehte Joselu das Spiel, Alex Kral glich aus und kurz vor Schluss schoss Dani Ceballos Real zum 3:2 (0:1)-Sieg. Dennoch verabschiedete sich Union mit einer respektablen Leistung aus der ersten Champions-League-Saison der Vereinsgeschichte. „Wir können stolz darauf sein, was die Mannschaft in der Champions League geleistet hat“, sagte Nenad Bjelica trotz des letzten Gruppenplatzes. „Wenn du dreimal in letzter Minute verlierst, ist auch viel Pech dabei.“
Nenad Bjelica hatte sich in seinem dritten Spiel als Union-Trainer erstmals für die unter Urs Fischer bevorzugte Dreierkette entschieden und Paul Jaeckel für den in der Champions League nicht spielberechtigten Benedict Hollerbach aufgestellt.
Rönnow hält überragend
Die Spanier, die schon vor dem Spiel als Gruppensieger feststanden, rotierten erwartungsgemäß etwas mehr. Doch auch wenn Carlo Ancelotti Toni Kroos und Antonio Rüdiger anfangs auf die Bank beorderte, war die Startelf rund um Alaba, Modric und Jude Bellingham exzellent besetzt.
Die ersten Minuten verschliefen die Madrilenen allerdings. Es waren keine 60 Sekunden gespielt, da unterlief den Gästen ein ungewöhnlicher Querschläger vor dem eigenen Strafraum, den Kevin Behrens aber aus bester Position ungenutzt ließ.
Nach diesem überraschend forschen Berliner Beginn übernahm der Champions-League-Rekordsieger allerdings das Kommando. Zwischenzeitlich hatte allein Modric fast so viele Ballkontakte wie das gesamte Berliner Team zusammen.
Nach zehn Minuten scheiterte Bellingham aus spitzem Winkel an Rönnow, Joselu traf per Kopf die Latte. Dann spielte Robin Gosens einen schlimmen Fehlpass in den eigenen Strafraum, doch Joselu nutzte auch diese Einladung nicht.
Es schien nur eine Frage der Zeit zu sein, bis Real in Führung geht. Doch Rönnow hatte etwas dagegen und parierte auch Modric‘ schwach geschossenen Elfmeter. Auf der anderen Seite stellte Volland den Spielverlauf auf den Kopf und so ging es mit 1:0 für Union in die Kabinen. Da Neapel im Parallelspiel gegen Braga ebenfalls führte, standen die Berliner in der Livetabelle auf Platz drei.
Auch wenn es für Real tabellarisch um nichts mehr ging, war den Spaniern anzumerken, dass sie dieses Ergebnis nicht auf sich sitzen lassen wollten. Zur zweiten Hälfte brachte Ancelotti Kroos für Valverde und die Gäste schnürten Union wieder am eigenen Strafraum ein. Die Berliner hatten in Rönnow aber einen überragenden Schlussmann, der selbst einen Kopfball von Rodrygo aus nächster Nähe mit einem sensationellen Reflex parierte. „Frederik war in toller Form heute“, lobte Bjelica.
In der 61. Minute war dann allerdings auch der Däne machtlos, als sich Joselu robust gegen Jaeckel durchsetzte und per Kopf in die linke Ecke traf. Als der spanische Mittelstürmer zehn Minuten später seinen zweiten Treffer nachlegte, schien das Ende von Unions Europapokalabenteuer besiegelt zu sein. Als der eingewechselte Kral mit einem Schuss von der Strafraumgrenze ausglich, war die Hoffnung zurück, doch sie hielt nicht lange. Die Fans feierten ihre Mannschaft dennoch bis lange nach Spielschluss.
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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de