Laut Gewerkschaften 3000 Teilnehmende: Berliner Erzieher und Sozialarbeiter bestreiken Öffentlichen Dienst

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Laut Gewerkschaften 3000 Teilnehmende: Berliner Erzieher und Sozialarbeiter bestreiken Öffentlichen Dienst

© dpa/Bernd von Jutrczenka

Laut Gewerkschaften 3000 Teilnehmende: Berliner Erzieher und Sozialarbeiter bestreiken Öffentlichen Dienst

Am Donnerstag folgten Angestellte im Öffentlichen Dienst dem Streikaufruf von Verdi und der GEW. Bei einer Kundgebung vor dem Abgeordnetenhaus beklagten sie miserable Arbeitsbedingungen.

Rund 3000 Angestellte im Öffentlichen Dienst Berlins haben sich am Donnerstag nach Gewerkschaftsangaben an einem Warnstreik beteiligt. Die Gewerkschaften Verdi und GEW hatten dazu Beschäftigte der Kita-Eigenbetriebe sowie Sozialarbeiter und Erzieher in Jugend-, Gesundheits- und Sozialämtern aufgerufen. Auch Schulhorte und Erzieher:innen anderer Träger wie dem Pestalozzi-Fröbel-Haus und der Awo hatten sich am Streik beteiligten wollen.

Bei einer Kundgebung vor dem Abgeordnetenhaus beklagten sie schlechte Arbeitsbedingungen infolge von Personalmangel, forderten aber auch eine bessere Bezahlung. „Nur wenn Kitas und Schulen gut ausgestattet sind, nur wenn gut ausgebildete Pädagoginnen und Pädagogen vor Ort sind, können Kitas und Schulen ein guter Lebens- und Lernort für unsere Kinder sein“, erklärte Doreen Siebernik vom GEW-Bundesvorstand.

Die Realität sei eine andere: Die Erschöpfung vieler Beschäftigter sei „riesengroß“. Der Fachkräftemangel bringe viele ans Limit, da müsse „dann zumindest das Gehalt stimmen“. Hintergrund ist der Tarifstreit im öffentlichen Dienst der Länder.

In den Ende Oktober gestarteten Tarifverhandlungen für etwa 1,1 Millionen angestellte Beschäftigte des öffentlichen Dienstes der Länder fordern Verdi und andere Gewerkschaften 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens jedoch 500 Euro pro Monat – bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Für Auszubildende soll die Erhöhung 200 Euro betragen. Für Berlin, Hamburg und Bremen verlangen die Gewerkschaften zudem eine Stadtstaatenzulage von 300 Euro.

Die Tarifgemeinschaft der Länder (TdL) hat bislang noch kein Angebot vorgelegt. Bis zur dritten Verhandlungsrunde im Dezember wollen die Gewerkschaften bundesweit verstärkt mit Warnstreiks Druck machen. Vertreter der Gewerkschaft Verdi wollten Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) im Rahmen der Kundgebung am Morgen eine von vielen Beschäftigten unterzeichnete sogenannte „kollektive Gefährdungsanzeige“ übergeben.

Die Senatorin habe sich jedoch geweigert, mit den Beschäftigten zu sprechen und das Papier im Rahmen der Streikkundgebung entgegenzunehmen, sagte die Verdi- Landesleiterin für Berlin-Brandenburg, Andrea Kühnemann. Die Bildungsverwaltung widersprach dieser Darstellung. Aufgrund einer Gedenkstunde zum 85. Jahrestag der Pogromnacht der Nazis gegen Synagogen und jüdische Menschen im Parlament sowie „unvorhergesehener Terminkollisionen“ habe man den Termin um etwa zwei Stunden verschieben wollen.

Bedauerlicherweise habe Verdi dies kurzfristig nicht umsetzen können. „Es liegt in unserem Interesse, den Dialog aufrechtzuerhalten und eine konstruktive Lösung zu finden“, so eine Sprecherin der Bildungsverwaltung. „Wir möchten betonen, dass wir die wertvolle Arbeit von Erzieherinnen und Erziehern in unseren Kitas außerordentlich wertschätzen.

Laut Bildungsverwaltung sind im Land Berlin 36.700 pädagogische Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen tätig, darunter rund 7400 in Eigenbetrieben und rund 29.300 Personen bei freien Trägern. Berlinweit lag die Personalquote demnach über alle rund 2900 Kitas bei rund 103 Prozent. Gesamtstädtisch sei von einem gedeckten Bedarf auszugehen.

Das sieht Marianne Burkert-Eulitz, Sprecherin für Bildung der Grünen-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus anders: „Nur weil in den Datenbanken der Senatsverwaltung genügend Arbeitsverträge in den Kitas registriert sind, heißt dies nicht, dass diese Menschen auch alle arbeiten. Über den Stand der Kranken und damit Abwesenden hat der Senat keine Kenntnisse.“ Sie erwarte von der Senatorin, dass sie sich mit Verdi und Trägern an einen Tisch setze und kurzfristig wirksame Entlastungen vereinbare. (Tsp, dpa)

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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