Kurz vor der Stichwahl: Polizei ermittelt offenbar gegen AfD-Landratskandidaten in Sonneberg
© IMAGO/Jacob Schröter Kurz vor der Stichwahl: Polizei ermittelt offenbar gegen AfD-Landratskandidaten in Sonneberg
Am Wochenende wird im Landkreis Sonneberg erneut gewählt. Nach einem Zwischenfall mit einem Plakatierer der CDU ermittelt nun der polizeiliche Staatsschutz.
Wenige Tage vor der Stichwahl im thüringischen Landkreis Sonneberg hat die Polizei offenbar Ermittlungen gegen den aussichtsreichen Landratskandidaten der AfD aufgenommen. Robert Sesselmann soll am Montagabend einen Mann verbal bedroht haben, der in der Stadt Sonneberg Wahlplakate für die konkurrierende CDU aufhängen wollte, berichtet der „Spiegel“.
Der AfD-Politiker soll dem Mann demnach vorgeworfen haben, sich an seinen eigenen Plakaten zu schaffen gemacht zu haben. Daraufhin habe Sesselmann dem Plakatierer offenbar gesagt, er wisse, wo dieser wohne und würde ihm jemanden „auf den Hals hetzen“, heißt es in dem Bericht.
In einer Polizeimeldung zu dem Vorfall heißt es lediglich, es habe zwischen zwei Männern ein „Wortgefecht“ im Zusammenhang mit dem Anbringen von Wahlplakaten gegeben. Dabei handele es sich, um einen „möglicherweise strafrechtlich relevanten Sachverhalt“. Der polizeiliche Staatsschutz habe die Ermittlungen übernommen – auch der Kreiswahlleiter sei informiert worden.
Am kommenden Sonntag wird in Sonneberg erneut gewählt. Eine Stichwahl soll entscheiden, ob die AfD erstmals in Deutschland einen Landratsposten besetzen wird oder der Mitbewerber der CDU das Rennen macht.
Beim ersten Wahldurchgang hatte Sesselmann fast die Hälfte der Stimmen und wäre beinahe zum ersten AfD-Landrat Deutschlands gewählt worden. Dafür wären mehr als 50 Prozent der Stimmen nötig gewesen. Sesselmann erreichte 46,7 Prozent, der CDU-Mann Jürgen Köpper 35,7 Prozent.
Mehrere Parteien in Thüringen wollen einen AfD-Landrat verhindern. Die Grünen, die Linke, SPD und FDP sprachen sich am Montag für die Wahl des CDU-Kandidaten zum neuen Landrat im Kreis Sonneberg aus. (Tsp mit dpa)
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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de