Für einen besseren Kinderschutz : Landessportbund Berlin schafft sechs Koordinierungsstellen

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Für einen besseren Kinderschutz : Landessportbund Berlin schafft sechs Koordinierungsstellen

© picture alliance/dpa/Jens Kalaene

Für einen besseren Kinderschutz : Landessportbund Berlin schafft sechs Koordinierungsstellen

Gewalt und Kindesmissbrauch ist keine Seltenheit – auch nicht im Sport. Mit der Schaffung neuer Stellen will sich der Landessportbund Berlin für einen besseren Kinderschutz einsetzen.

Von Hanna Beisel

Für viele Kinder und Jugendliche ist ein Sportverein eine Art Zuhause. Ein Ort, an dem man sich austoben, öffnen und Freunde finden kann. Doch nicht alle verbinden mit ihrem Verein ein Gefühl von Sicherheit. In den letzten Jahren kam es auch im Kinder- und Jugendsport vermehrt zu Missbrauchsfällen und sexualisierter Gewalt.

Aus diesem Grund erhöht der Landessportbund Berlin (LSB) nun seine Anstrengungen im Kinderschutz. 2020 stellte der LSB das Kinderschutzsiegel vor – ein Zertifikat, das den Vereinen verliehen wird, die bestimmte Standards für den Schutz von Kindern setzen, beispielsweise durch regelmäßige Schulungen. 69 Vereine habe der Landessportbund Berlin mit dem Siegel bereits ausgezeichnet.

Nun geht der LSB noch einen Schritt weiter und schafft sechs hauptamtliche Koordinierungsstellen, wie LSB-Präsident Thomas Härtel bei einer Pressekonferenz am Freitag verkündete. „Die Koordinatoren und Koordinatorinnen helfen dabei, die Vereine und Verbände zu beraten und ihnen zur Seite zu stehen“, sagt Härtel. Alle von ihnen verfügen über eine pädagogische Ausbildung und langjährige Erfahrung im Sport. Finanziert werden die Koordinationsstellen vom LSB. Dieser will damit eine Vorreiterrolle übernehmen.

Berliner Vereine an die Hand nehmen

„Berlin hat mehr als 2000 Sportvereine“, sagt Härtel. Alle von ihnen müssen lernen, mit Konfliktsituationen umzugehen. Natürlich gehe dies nicht von heute auf morgen. „Mit den Koordinierungsstellen wollen wir Vereine und Verbände an die Hand nehmen und im Kinderschutz stärken.“

Für diesen Schritt bedarf es jedoch einer Menge Vertrauen, erklärt Meral Molkenthin, hauptamtliche Beauftragte des LSB für Kinderschutz und interpersonelle Gewalt im Sport. Dieses Vertrauen soll durch die jeweiligen Koordinationsstellen geschaffen werden, die bei den Fachverbänden angesiedelt sind.

Die Koordinatoren sind sportartenspezifisch zugeordnet

„Wenn man etwas gegen das Problem machen will, muss man zunächst an die Basis kommen“, sagt LSB-Direktor Friedhard Teuffel – also an die Sportart selbst. Die Koordinatoren sind deshalb sportartenspezifisch zugeordnet. Es sei wichtig, dass diese wissen, wie der jeweilige Sport funktioniert, erklärt Teuffel. Schließlich habe jeder Sport unterschiedliche Grenzzonen. Im Turnsport beispielsweise seien Berührungen zwischen Sportler und Trainer bei einer Hilfestellung normal, in anderen Sportarten sieht das anders aus. Deswegen sei es so wichtig, dass sich die Koordinatoren der sportspezifischen Grenzen und Unterschiede bewusst sind.

Mit den sechs Koordinierungsstellen will der LSB eine schnellere Hilfestellung in den Berliner Vereinen fördern. „Natürlich ist es uns auch wichtig, die Aufarbeitung vergangener Fälle zu gewährleisten“, sagt Härtel.

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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