Klassifizierung bei den Special Olympics World Games: Nur die Leistung zählt
© Michael Romacker/SOD Klassifizierung bei den Special Olympics World Games: Nur die Leistung zählt
In allen Sportarten steht zunächst die Klassifizierung an. Es wird sich ausschließlich am Leistungsvermögen der Athleten orientiert – und nicht an der Art oder Schwere ihrer Behinderung.
Lasst mich gewinnen – doch wenn ich nicht gewinnen kann, lasst mich mutig mein Bestes geben.
Der Eid von Special Olympics
Diesen Eid schwören die rund 7000 Teilnehmenden auch vor den Weltspielen in Berlin wieder. Und um allen eine faire Chance zu geben, wurde von Special Olympics ein Klassifizierungssystem entwickelt, das im Sport einzigartig ist. Es wird sich ausschließlich am Leistungsvermögen der Sportlerinnen und Sportler orientiert – und nicht an der Art oder Schwere ihrer Behinderung.
So steht an den ersten Tagen der Weltspiele in allen Sportarten zunächst die Einteilung der Leistungsgruppen für die Finals auf dem Programm. Dort sollen dann fünf bis acht Teilnehmende pro Gruppe oder Teams auf dem gleichen Leistungsniveau um die Medaillen kämpfen. Die Gruppeneinteilung für die Klassifizierung erfolgt anhand vorab eingereichter Leistungsdaten.
Die „Maxium Effort Rule“ verpflichtet – wie der Eid – die Teilnehmenden, während der Wettbewerbe ihre bestmögliche Leistung zu zeigen. Dies gilt bereits bei der Klassifizierung. Denn sollte dieses Ergebnis später im Finale um mehr als 15 Prozent verbessert werden, droht die Disqualifikation. Trainerinnen und Trainern bleibt die Möglichkeit, Ergebnisse aus der Einteilungswettkämpfen noch nach oben zu korrigieren, falls ihre Schützlinge darin stark unter Normalform geblieben sind.
Diese Art der Klassifizierung wird in Sportarten angewandt, die sich an Zeiten oder Wertungen orientieren wie in der Leichtathletik, beim Schwimmen oder Reiten. Pro Disziplin gibt es anschließend meist mehrere Finalgruppen.
Im Basketball oder Beachvolleyball wird in der Klassifizierung das „Schweizer System“ angewendet. Hier spielen in der ersten Runde beispielsweise 32 Teams gegeneinander. In Runde zwei treffen spielen die 16 Sieger gegeneinander, genauso die Verlierer. So geht es weiter. Die gleichen Teams treten immer nur einmal gegeneinander an. Mit jeder Runde entstehen homogenere Paarungen.
Beim Fußball wird nach dem Prinzip „Round Robin“ klassifiziert: Hier spielt jeder gegen jeden. Wie in der Bundesliga beispielsweise auch. Anhand einer Rangliste können so in etwa gleichstarke Finalgruppen gebildet werden.
Eine weitere Besonderheit bei Weltspielen ist, dass alle Teilnehmenden aus einer Gruppe bei der Siegerehrung dabei sind und nicht – wie gewöhnlich – nur die Medaillengewinner. Die Ränge vier bis acht erhalten Platzierungsschleifen. (Tsp)
- Special Olympics Zeitung
Eine Quelle: www.tagesspiegel.de