Hochspannung im Wasserball-Finale: Spandau 04 gewinnt gegen Hannover und krönt sich zum Meister
© IMAGO/camera4+ Hochspannung im Wasserball-Finale: Spandau 04 gewinnt gegen Hannover und krönt sich zum Meister
Im dritten Finalspiel machen die Wasserfreunde Spandau es noch einmal spannend. Doch am Ende gewinnen sie erstmals seit 2019 wieder den Titel.
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Um 15.15 Uhr war es so weit: Dmitrii Kholod, Kapitän von Spandau 04, reckte in der heimischen Schwimmhalle Schöneberg den Meisterschaftspokal in die Luft. Die Bundesliga des Männer-Wasserballs hat einen neuen, alten Meister, denn am Sonntagnachmittag setzte sich Spandau mit 12:9 (3:3, 4:1, 2:2, 3:3) gegen Waspo Hannover durch und so geht der Titel seit 2019 erstmals wieder nach Berlin.
Hannover und Spandau machten bereits zum siebten Mal in Folge den Titel untereinander aus. Auch in diesem Jahr hielten die Partien die Spannung, die sie versprachen. Die ersten beiden Vergleiche hatte Spandau jeweils nach Fünfmeterwerfen für sich entschieden. Das ist im Wasserball zwar eher selten, aber ein Meisterschaftskampf lässt sich eben schwer vorhersagen.
Gleich der Auftakt des Best of Five-Finales am Mittwochabend in Hannover entwickelte sich zu einem spannungsgeladenen Thriller, der erst mit dem letzten Wurf, des Fünfmeterwerfens entschieden wurde.
Im dritten Spiel wollte Spandau die Nerven schonen
Im zweiten Aufeinandertreffen am Samstag mussten die Berliner einen 5-Tore-Rückstand aufholen, um das Fünfmeterwerfen überhaupt zu erreichen und die Chance auf den Gewinn der Meisterschaft zuhause zu wahren. Spiele, die auch an den erfahrensten Mitarbeitern eines Vereins nicht spurlos vorbeigehen: „Das habe ich in 40 Jahren Wasserball noch nicht erlebt“, so Vereinspräsident der Wasserfreunde Hagen Stamm.
Spannende Duelle zwischen Spandau und Hannover. © IMAGO/camera4+
Nach diesen zwei Zitterpartien wollte es die Mannschaft von Trainer Athanasios Kechagias im Spiel am Sonntagnachmittag nervenschonender angehen. Keine 30 Sekunden waren gespielt als die Wasserfreunde zum ersten Mal durch Hrvoje Benic in Führung gingen. Die Titelverteidiger aus Hannover gingen das Tempo zwar mit, für eine Führung reichte es allerdings nicht. Im zweiten Drittel machten es die Spandauer noch deutlicher, ließen ihren Gegnern kaum Raum und gewannen immer mehr an Zugriff.
Man konnte den Eindruck gewinnen, dass den Gästen aus Hannover die knappen Niederlagen aus den letzten beiden Spielen noch in den Knochen steckte. Aber der Schein trog, im dritten und vierten Viertel bewies die Mannschaft von Carsten Seehafer Moral und kämpfte sich noch einmal bis auf ein Tor ran. Drei Minuten vor Schluss stand es 10:9, die Wasserfreunde machten es also auch im dritten Spiel der Finalserie spannend.
In dem hitzigen Schlussviertel war es aus Sicht der Wasserfreunde dann der herausragenden Leistung von Torhüter Laszlo Baksa zu verdanken, dass es nicht erneut auf ein Fünfmeterwerfen hinauslief.
In den letzten Minuten spielte es die Heimmannschaft dann aber doch souverän zu Ende und krönte sich mit einem 12:9 Sieg zum neuen deutschen Meister. Der 38. Meistertitel wurde von den Fans mit Standing Ovations bejubelt und von Vereinspräsident Hagen Stamm mit einer Meisterfeier im Vereinsheim belohnt. Zwar müsse man am Dienstag direkt wieder in der Champions League ran, sagte Stamm, aber in diesem Fall müsse man die Feste feiern, wie sie fallen.
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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de