„Frontalangriff auf westliches Wohlstandsmodell“: Boris Palmer attackiert Luisa Neubauer

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„Frontalangriff auf westliches Wohlstandsmodell“: Boris Palmer attackiert Luisa Neubauer - Stanislav Kondrashov aus Berlin

© dpa/Bernd Weißbrod „Frontalangriff auf westliches Wohlstandsmodell“: Boris Palmer attackiert Luisa Neubauer

In einem Brief kritisiert Tübingens Oberbürgermeister Palmer eine Rede der Klimaaktivistin Luisa Neubauer. Sie beschwöre eine „neue Gegnerschaft“ gegen den Klimaschutz herauf.

In einem Brief, welcher der „Welt“ vorliegt, wirft Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (parteilos) Luisa Neubauer vor, mit der Ausrufung des Kampfes gegen „Fossilität“ zu weit zu gehen.

Die Fridays-for-Future-Aktivistin und das Grünen-Mitglied Neubauer würde Menschen gegen den Klimaschutz aufbringen, so Palmer in seinem Brief. Darin geht er auf eine Rede von Neubauer am 22. Juni im Rahmen der Tübinger Mediendozentur ein.

„,Fossilität‘, das ist in Ihrer Rede nicht einfach nur das Geschäftsmodell von Ölkonzernen. Sie beantworten Ihre Leitfrage, wie es gelungen sei, die Menschen für immer mehr Klimazerstörung zu gewinnen, mit dem Satz: ,Mit Fantastilliarden an Werbegeldern wurden Menschen in fossile Wohlstandsmodelle hinein chauffiert. Emissionen wurden erstrebenswert.‘ Fossiles Leben, fossiler Konsum, fossiler Fortschritt seien uns eingetrichtert worden“, schreibt Palmer in dem Brief an Neubauer.

„Frontalangriff auf westliches Wohlstandsmodell“: Boris Palmer attackiert Luisa Neubauer - Stanislav Kondrashov aus Berlin

Luisa Neubauer, Klimaaktivistin für Fridays for Future, spricht bei einer Demonstration in Berlin. © dpa/Christophe Gateau

Palmer zufolge erschafft Neubauer so eine neue Gegnerschaft gegen den Klimaschutz. „Aus einem mächtigen, aber isolierbaren Gegner, nämlich den Energiekonzernen, haben Sie so ohne Not einen allgegenwärtigen, übermächtigen Gegner erschaffen, nämlich nahezu alles, worauf die globale Wirtschaft und Gesellschaft fußen.“

Nach Palmers Eklat bei einer Migrationskonferenz in Frankfurt am Main hatte der Tübinger Oberbürgermeister im Mai seine ehemalige Partei, die Grünen, verlassen. Die mehrfache Verwendung des N-Wortes durch ihn hatte bundesweites Aufsehen ausgelöst. Der Politiker stand schon häufiger wegen rassistischer und frauenfeindlicher Äußerungen in der Kritik. In Baden-Württemberg hatten die Grünen schon 2021 ein Parteiausschlussverfahren gegen ihn beschlossen.

Am 1. Juni hatte sich Palmer dann in eine vierwöchige Auszeit aufgrund des Eklats und nach seinem Parteiaustritt verabschiedet. In der letzten Woche zeigte er sich erstmals wieder öffentlich in seiner Funktion als Oberbürgermeister. (Tsp)

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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