Finanziell nicht tragbar : 24-Stunden-Shuttle für Ukraine-Flüchtlinge vom Hauptbahnhof nach Tegel wird eingestellt
© picture alliance/dpa/Michael Hanschke Finanziell nicht tragbar : 24-Stunden-Shuttle für Ukraine-Flüchtlinge vom Hauptbahnhof nach Tegel wird eingestellt
Noch werden Flüchtlinge aus der Ukraine rund um die Uhr vom Hauptbahnhof ins Ankunftszentrum Tegel transportiert. Ab Mai wird der Shuttle eingestellt, weil er sich für die wenigen neuen Flüchtlinge nicht lohnt.
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Der kostenlose Rund-um-die-Uhr-Transport von ukrainischen Flüchtlingen vom Hauptbahnhof zum Ukraine-Ankunftszentrum Tegel wird am 1. Mai eingestellt. Das bestätigte Monika Hebbinghaus, Sprecherin des Landesamts für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF), dem Tagesspiegel. Zuerst hatte die „Berliner Zeitung“ darüber geschrieben.
24-Stunden-Service ist nicht mehr wirtschaftlich
Als Grund für die Einstellung nannte Hebbinghaus die drastisch gesunkene Zahl von Flüchtlingen, die täglich in Tegel ankommen. Während in der Anfangsphase des Kriegs, im März und April 2022, im täglichen Durchschnitt tausend Flüchtlinge nach Tegel gebracht worden waren, sind es derzeit nur noch 60.
„Es ist auch eine wirtschaftliche Abwägung, ob man für so eine kleine Gruppe einen solchen Service anbieten soll. Einen 24-Stunden-Shuttle für so wenige Personen ist eigentlich wirtschaftlich nicht tragbar“, sagte Hebbinghaus. Derzeit fährt alle 30 Minuten ein Bus nach Tegel.
Viele Flüchtlinge reisen in andere Bundesländer
Die Flüchtlinge werden ab Mai deshalb ein Ticket für die Strecke vom Hauptbahnhof zum S-Bahnhof Jungfernheide lösen müssen. Von Jungfernheide werden sie dann mit dem Bus nach Tegel gebracht. Viele Flüchtlinge werden nach kurzem Aufenthalt in Tegel in andere Bundesländer vom Hauptbahnhof aus weitergebracht. So werden die Flüchtlinge mit dem Bus auch in umgekehrter Richtung, also von Tegel zum S-Bahnhof Jungfernheide gefahren.
Den Weg zum Hauptbahnhof müssen sie dann allein zurücklegen. Der S-Bahnhof Jungfernheide ist vom Hauptbahnhof aus mit Regionalzügen, der S- oder der U-Bahn zu erreichen.
Für Flüchtlinge, die längere Zeit in Tegel untergebracht sind, sagte Hebbinghaus, sei im Alltag die Verbindung von und zum S-Bahnhof Jungfernheide viel wichtiger als die einmalige Fahrt vom Hauptbahnhof nach Tegel. Denn der S-Bahnhof gewährleiste eine direkte Anbindung an die Stadt.
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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de