Fahndung nach Ex-RAF-Terroristen Garweg und Staub: Polizei durchsucht Wohnung in Berlin-Friedrichshain – keine Festnahmen

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Fahndung nach Ex-RAF-Terroristen Garweg und Staub: Polizei durchsucht Wohnung in Berlin-Friedrichshain – keine Festnahmen

© dpa/ANDREAS RABENSTEIN

Fahndung nach Ex-RAF-Terroristen Garweg und Staub: Polizei durchsucht Wohnung in Berlin-Friedrichshain – keine Festnahmen

Auf der Suche nach den Ex-RAF-Terroristen Garweg und Staub stürmte ein SEK am Sonntagabend eine Wohnung in der Grünberger Straße. Personen trafen die Beamten dort aber nicht an.

Von

  • Claudia Liebram

| Update:

Bei einem neuen Polizeieinsatz im Zusammenhang mit der Suche nach den mutmaßlichen RAF-Terroristen Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub in Berlin sind die Verdächtigen nicht gefasst worden.

Dies teilte eine Sprecherin des federführenden Landeskriminalamtes Niedersachsen am Sonntagabend nach der Durchsuchung im Stadtteil Friedrichshain der Nachrichtenagentur AFP mit. „In der Wohnung haben die Beamtinnen und Beamten keine Person angetroffen.“ Nach den beiden Männern werde weiter gefahndet.

Die Durchsuchungsmaßnahmen seien fürs Erste beendet. Allerdings werde „die Wohnung nun kriminaltechnisch untersucht“, teilte die Sprecherin weiter mit. „Die Auswertung wird voraussichtlich einige Tage in Anspruch nehmen.“

Das Spezialeinsatzkommando der niedersächsischen Polizei hatte in der Grünberger Straße zwischen Boxhagener Platz und Simon-Dach-Straße ein Wohnhaus gestürmt. An der Durchsuchung beteiligt waren demnach auch Beamte des Bundeskriminalamtes und der Berliner Polizei.

Fahndung nach Ex-RAF-Terroristen Garweg und Staub: Polizei durchsucht Wohnung in Berlin-Friedrichshain – keine Festnahmen

© privat

Auf der Straße stand ein gepanzertes Fahrzeug. Vor dem Haus hatten sich viele Schaulustige und „Unterstützer“ versammelt. Vereinzelt riefen sie „Ganz Berlin hasst die Polizei“ und „Wir sind alle 129a“. Mit Letzterem ist der Paragraf 129a des Strafgesetzbuchs gemeint, der sich um die Bildung terroristischer Vereinigungen dreht.

Etwa zwei Dutzend Personen skandierten „Freiheit für alle politischen Gefangenen“ und „Wo wart Ihr in Hanau?“

Fahndung nach Ex-RAF-Terroristen Garweg und Staub: Polizei durchsucht Wohnung in Berlin-Friedrichshain – keine Festnahmen

© privat

Am Sonntagmorgen hatten Einsatzkräfte auf einem Wagenburg-Gelände am Markgrafendamm in Berlin-Friedrichshain nach Burkhard Garweg gesucht. Die Ermittler gehen davon aus, dass sich der gesuchte Ex-Terrorist auf dem Gelände aufgehalten hatte. Seine mutmaßliche Unterkunft wurde für kriminaltechnische Untersuchungen abtransportiert.

„Wir gehen davon aus, dass der Bauwagen-Container die Unterkunft von Burkhard Garweg gewesen ist“, sagte eine Sprecherin des Landeskriminalamts (LKA) Niedersachsen am Sonntagabend der Nachrichtenagentur dpa. Wie lange Garweg die Unterkunft genutzt haben könnte, sagte sie nicht. Es sei aber ein „aktuellerer Zeitraum“, sagte der LKA-Sprecher am Abend.

Laut LKA-Sprecherin wird der Bauwagen nun sorgfältig untersucht. Es sei unklar, wie lange das dauern werde.

Klette, Staub und Garweg gehörten der dritten Generation der früheren linksextremistischen Terrororganisation Rote Armee-Fraktion an. Die RAF war über Jahrzehnte der Inbegriff von Terror und Mord in Deutschland. 1998 erklärte sie sich für aufgelöst.

In der aktiven Terror-Zeit von Staub und Garweg wurden der damalige Deutsche-Bank-Chef Alfred Herrhausen (1989) und Treuhand-Chef Detlev Karsten Rohwedder (1991) ermordet sowie Herrhausens Fahrer schwer verletzt. Klette, Staub und Garweg wird auch eine Reihe späterer Geldtransport-Überfälle zur Last gelegt, teils unter dem Einsatz von Schusswaffen und einer Panzerfaust.

Der ehemalige Bundesinnenminister Gerhart Baum (FDP) beklagte gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, dass die Taten der dritten Generation ungesühnt sind. „Die Morde der dritten Generation der RAF sind allesamt nicht aufgeklärt. Die Sicherheitsbehörden sind da nicht weitergekommen“, sagte Baum. „Das ist eine offene Wunde und ein entsetzliches Vakuum. Und für die Angehörigen ist es eine Last.“ Denn die Täter würden frei herumlaufen. (mit dpa und AFP)

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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