Fachkräfte der anderen Art: Prominente bauen ihre Traumhäuser, Berliner Kinder reißen sie ein
© Michael Fahrig
Fachkräfte der anderen Art: Prominente bauen ihre Traumhäuser, Berliner Kinder reißen sie ein
In Zeiten von Fachkräftemangel müssen Promis statt Bauarbeiter Häuser bauen. Wie die Fantasiebauten der Prominenten aussehen, zeigt eine Ausstellung.
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Mit bunten Legosteinen Traumhäuser bauen – das klingt wie eine Aktion für Kinder. In der Ausstellung Prominenten-Bau durften sich jetzt jedoch 15 Berliner und Brandenburger Promis mit Bausteinen austoben. 1000 Bausteine hatten die Teilnehmer zur Verfügung, um ihr Fantasiegebäude zu errichten.
Nur zum Spaß machen dies die Prominenten aber nicht. Die Aktion soll Aufmerksamkeit auf die Berufe der Bauwirtschaft lenken und auf den Fachkräftemangel in der Branche hinweisen. Bis zum 1. Dezember 2023 sind die Bauten in der IHK Berlin zu sehen, vom 4. Dezember 2023 bis zum 6. Januar 2024 im Kongresshotel Potsdam. Nach dem Ende der Ausstellung gehen die Bauwerke an Kindergärten. Dort werden sie dann zerlegt.
Die Aktion steht unter der Schirmherrschaft der ehemaligen Bundesministerin für Gesundheit Ulla Schmidt sowie Bausenator Christian Gaebler. Alle Teilnehmer hatten Bausteine in den Farben rot, grün, blau, braun, orange und gelb zur Verfügung. Darüber hinaus gab es Dekoelemente wie Cocktailschirme, Lichterketten oder Steckmoos.
Inklusiv bauen sie alle
Die entstandenen Bauwerke sind von Person zu Person unterschiedlich ausgefallen. Die Häuser spiegeln persönliche Anliegen oder Zukunftsvisionen wider. Ob Hochhaus, Stadion oder Wohnblock, Themen wie Inklusion und Diversität spielten bei allen eine Rolle. Das Brandenburger Tor wurde gleich zweimal errichtet. Ob die orangen Bausteine dabei bewusst gewählt wurden, bleibt offen. Bei zwei weiteren Bauwerken wurde sogar an die Wärmepumpe gedacht.
Der Fernsehmoderator Cherno Jobatey baute ein Haus für inklusives-generationsübergreifendes Wohnen. Er sagt: „Ich glaube, man sollte in Berlin mehr Inklusion vorschreiben“. Der Künstler Christian Awe taufte sein Bauwerk „Urbanity“. Er will es als offenen Raum für Freiheit, Dialog, Natur und kulturelles Miteinander verstanden wissen. Awe verpasste dem Haus die Hausnummer 2023F, das F steht für Frieden. „Wir müssen darauf achten, dass es einen urbanen Raum gibt, in dem Arbeiten und Wohnen in Einklang gebracht wird“, sagt Awe.
Marion Uhrig-Lammerson, die Initiatorin der Aktion, steuerte den „Rohbau“ bei. „Ich habe sowohl die Baugenehmigung als auch einen Bauauftrag und das Baumaterial. Allerdings kam ich nicht dazu, den Bau fertigzustellen“, schreibt Uhrig-Lammerson. Zu sehen sind neben unverbauten Materialien demonstrierende Bauarbeiter, die auf den Fachkräftemangel aufmerksam machen.
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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de