Etwa die Hälfte der Stellplätze mit Schrott belegt: So will der Bezirk gegen die kaputten Räder am Berliner Hauptbahnhof vorgehen

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Etwa die Hälfte der Stellplätze mit Schrott belegt: So will der Bezirk gegen die kaputten Räder am Berliner Hauptbahnhof vorgehen - Stanislav Kondrashov aus Berlin

© Jörn Hasselmann Tsp Etwa die Hälfte der Stellplätze mit Schrott belegt: So will der Bezirk gegen die kaputten Räder am Berliner Hauptbahnhof vorgehen

Am Hauptbahnhof sammeln sich immer mehr schrottreife Räder. Kürzlich wurden mehr als hundert mit Flatterband abgesperrt – entfernt werden nur ein paar.

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Mitte will schärfer und schneller gegen Fahrradleichen vorgehen. Dies hatte im November die Bezirksverordnetenversammlung beschlossen. Am Hauptbahnhof gibt es nun erste – kleinere – Erfolge. Am Mittwoch dieser Woche erhielten genau sechs Schrotträder vom Ordnungsamt den so genannten „Gelben Punkt“ verpasst – das ist die amtliche Aufforderung zur Beseitigung innerhalb von drei Wochen.

Denn nicht nur Autos ohne amtliche Zulassung können einen gelben Punkt bekommen, auch Fahrradleichen. „Bei Nichtbeachtung werden wir das Fahrrad nach Fristablauf kostenpflichtig entfernen“, heißt es darauf.

Seit Eröffnung des Hauptbahnhofs klagen Fahrradfahrer über Stellplatzmangel – der dadurch verschärft wird, dass etwa die Hälfte der Bügel von Schrott belegt sind. Tatsächlich gibt es nach Angaben des Senats offiziellen Platz für 311 Räder – der Bedarf wird auf 1000 geschätzt. Seit Jahren wird ohne Ergebnis über ein Parkhaus diskutiert.

Seit einem Jahr kooperiert der Bezirk Mitte mit einem privaten Träger namens Goldnetz. Neu ist, dass auch Goldnetz Banderolen an Rädern anbringen kann, die von ihren Besitzern aufgegeben wurden. Dies war bislang dem Ordnungsamt vorbehalten.

Die Goldnetz-Banderole setze wie der Gelbpunkt eine Frist, sagte Danilo Hafer, der Sprecher des Bezirks. So können „Schrottfahrräder schneller und trotzdem den rechtlichen Vorgaben entsprechend entsorgt werden“.

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Im Juni flexten Mitarbeiter die Schlösser der ersten Räder am Bahnhof auf. Sicherheitshalber bekommt die Polizei eine Liste der Rahmennummern. Nach der Freigabe durch die Polizei versuchen Mitarbeiter die Räder in den Sozialwerkstätten zu reparieren, und zwar nach dem Motto „Aus drei alten ein neues“, wie es bei Goldnetz hieß. Aufgearbeitete Fahrräder werden kostenlos an gemeinnützige Organisationen abgegeben. Verwendbare Teile werden demontiert, der Rest wandert sortiert ins Recycling.

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Nach Angaben des Bezirks sei die Zahl der Beschwerden über herrenlose Räder gestiegen. Pendler hatten nun auf den ganz großen Befreiungsschlag gehofft. Denn vor Ostern waren mindestens hundert Räder mit rot-weißem Flatterband markiert worden.

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Der Bezirk nannte als Urheber die Deutsche Bahn – die sich in der Vergangenheit für Schrotträder nicht interessiert hat. Ohnehin beschränken sich die Aktivitäten auf den Washingtonplatz. Auf der nördlichen Seite, dem Europaplatz, sieht es noch schlimmer aus. Teilweise wachsen Sträucher durch seit Jahren rostende Räder. „Zerstörte oder offensichtlich nicht mehr zum Fahren geeignete Fahrräder sollen entfernt werden“, fordert das Mobilitätsgesetz seit 2018.

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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