„Es fielen rassistische Äußerungen“: Zeugen schildern Angriff auf 17-jährige Dilan S. vor Berliner Gericht

0 39

„Es fielen rassistische Äußerungen“: Zeugen schildern Angriff auf 17-jährige Dilan S. vor Berliner Gericht

© privat „Es fielen rassistische Äußerungen“: Zeugen schildern Angriff auf 17-jährige Dilan S. vor Berliner Gericht

Die Jugendliche soll im Februar 2022 in einer Tram rassistisch beschimpft und an einer Haltestelle körperlich attackiert worden sein. Zeugen schilderten das Geschehen.

Mehrere Zeugen haben im Prozess nach einem mutmaßlichen Angriff auf die damals 17-jährige Berlinerin Dilan S. in Prenzlauer Berg von rassistischen Äußerungen während des Geschehens berichtet. Diese seien von „mehreren Leuten“ gekommen, sagte eine Augenzeugin am Montag vor dem Amtsgericht Tiergarten. Eine weitere Zeugin berichtete von einem Tritt gegen die junge Frau. Zudem sei das Opfer geschubst worden.

Angeklagt sind drei Frauen und drei Männer im Alter von 25 bis 55 Jahren. Die damals 17-jährige Schülerin mit türkischstämmigen Wurzeln und deutschem Pass war nach ihrer Schilderung am Abend des 5. Februar 2022 in einer Tram rassistisch beschimpft und dann an einer Haltestelle körperlich attackiert worden. Die Plädoyers sollen am 20. April beginnen. Ein Urteil könnte nach jetzigen Planungen am 27. April gesprochen werden.

Laut Anklage sollen zunächst zwei der Frauen Dilan S. rassistisch beschimpft haben. Eine dieser Frauen und eine weitere Angeklagte sollen die Schülerin nach dem Aussteigen an einer Haltestelle geschlagen und getreten haben. Mitangeklagte sollen die mutmaßlichen Täterinnen angefeuert haben. Die Anklage lautete auf Beleidigung, Bedrohung sowie gefährliche Körperverletzung und Beihilfe dazu. Die Angeklagten haben die Vorwürfe gänzlich oder weitgehend zurückgewiesen.

„Es fielen rassistische Äußerungen“, sagte eine 23-jährige Zeugin. Die Attackierte habe reagiert und erklärt, sie sei Deutsche. „Das Mädchen stand auf der einen Seite, sechs Leute auf der anderen“, beschrieb die Zeugin. Eine 44-jährige Zeugin sagte, eine Frau habe das Opfer getreten. Zudem sei die Jugendliche von „verschiedenen Leuten“ aus der Gruppe geschubst worden – „das Schubsen habe ich als sehr aggressiv wahrgenommen“.

In einem Video aus dem Krankenhaus berichtete S. später teilweise weinend von der Tat und beschwerte sich bitter darüber, dass ihr niemand von den umstehenden Menschen geholfen habe und dass ihr in ersten Berichten von Polizei und Medien zunächst eine Mitschuld zugeschrieben wurde. (dpa)

Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

Hinterlasse eine Antwort

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.