Erstes Rammstein-Konzert im Berliner Olympiastadion: Unbeeinträchtigte Pyros ohne Phallus

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Erstes Rammstein-Konzert im Berliner Olympiastadion: Unbeeinträchtigte Pyros ohne Phallus

© IMAGO/Gonzales Photo/Sebastian Dammark Erstes Rammstein-Konzert im Berliner Olympiastadion: Unbeeinträchtigte Pyros ohne Phallus

Am Samstagabend standen Rammstein das erste von drei Malen auf der Bühne in Berlin. Die im Vorfeld laut geäußerte Kritik wurde dabei im Stadion einfach wegignoriert.

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Alle warteten am Samstagabend darauf, dass die Luft brennt: Die Fans von Rammstein freuten sich auf die für ihre Band typische Feuershow, den Bombast und harte Riffs, erst recht in der Heimatstadt der Band. Kritiker:innen der Band versuchten im Vorfeld wiederum via Petitionen, die Konzerte absagen zu lassen, und kündigten an, das Konzert mit Aktionen zu stören.

Erstere bekamen, was sie wollten. Das Konzert fand wie geplant statt: Pünktlich gegen 20.30 Uhr betrat die sechsköpfige Band die Bühne, Sänger Till Lindemann fuhr via Fahrstuhl auf die Bühne herab, wie ein Prediger zu seinen Jüngern. Der erste Song: „Rammstein“ – natürlich wirkte das im aktuellen Kontext wie ein Selbstbekenntnis.

Es gab keine Penis-Kanone und keine Row Zero

Wörtliche Kommunikation an die Fans gab es kaum: Die einzigen Male, die sich Lindemann direkt ans Publikum wendete, war ein lautes „Berlin!!“ zwischendurch und ein „Wir sind wieder zu Hause, danke Berlin!“ zum Abschied. Ansonsten wurden passive Zeichen gesetzt: Man stand geschlossen miteinander mit ausgebreiteten Armen auf der Bühne, ließ sich feiern.

Siehste?! Hab ich doch gesagt: Viel Benzin um nichts!

Ein Fan nach dem Konzert

Als Lindemann beim Song „Ich will“ die Worte „Ich will, dass ihr mir vertraut“ sang, grölte das Publikum, man konnte das als Hohn gegen die aktuellen Vorwürfe werten. Schlagzeuger Christoph Schneider machte das Herzsymbol Richtung Publikum, Jubel als Antwort. Als die Kamera aufs Publikum gerichtet wurde und ein Plakat mit den Worten „Wir halten euch die Treue“ zu sehen war, wuchs der Applaus merklich.

Ansonsten waren Rammstein halt Rammstein: Ein metallener Kinderwagen wurde angezündet beim Song „Puppe“, bei „Mein Teil“ landete Keyboarder Flake im Kochtopf und wurde von Schlächter Lindemann mit immer größerem Werkzeug gekocht, es wurde mit rechter Symbolik kokettiert (die vorherrschenden Flaggen waren rot und weiß, dass Rammstein-Zeichen darauf erinnerte an ein Hakenkreuz), beim Song „Deutschland“ wurde mit Abstand am lautesten mitgesungen.

Das Lied „Pussy“ wurde dagegen nicht gesungen, es gab keine Penis-Kanone, direkt vor der Bühne gab es die sogenannte Feuerzone, keine Row Zero. Die auf Twitter etwa von User @DennisKBerlin angekündigten Störungen während des Konzerts blieben aus.

Pünktlich endete das Konzert nach zwei Stunden. Ein Fan sagte beim Rausgehen: „Siehste?! Hab ich doch gesagt: Viel Benzin um nichts!“ Es klang, als müsse man sich vor allem selbst davon vergewissern, dass nichts anders war als sonst.

Schon vor den Missbrauchs-Vorwürfen gegen Lindemann wurde gemunkelt, dass die Band aufhören möchte. Die Wahrscheinlichkeit, dass dies die letzten Rammstein-Konzerte sind, ist durchaus gegeben.

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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