Erneut antiisraelische Vorfälle in Neukölln: Berliner Polizei nimmt „Samidoun“-Aktivist fest
© imago images/Stefan Zeitz Erneut antiisraelische Vorfälle in Neukölln: Berliner Polizei nimmt „Samidoun“-Aktivist fest
In der Sonnenallee haben Beamte einen 26-jährigen Rädelsführer pro-palästinensischer Proteste festgenommen. Er soll zuvor Polizisten beleidigt und verletzt haben.
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In Berlin-Neukölln ist es am Montag erneut zu antiisraelischen Vorfällen gekommen. Das teilte die Polizei am Dienstag mit. Den Angaben nach überprüften Beamte gegen 15 Uhr einen Mann in der Sonnenallee an der Ecke zur Reuterstraße. Dabei soll ein 26-Jähriger gestört haben. Auf der Stirn und an der Brust trug er laut Polizei palästinensische Symbole.
Da der 26-Jährige der Aufforderung, die Sticker zu entfernen, nicht nachkam, beschlagnahmten die Einsatzkräfte diese. Dabei habe der Mann „erheblichen körperlichen Widerstand“ geleistet und „propalästinensische Parolen in Richtung der inzwischen etwa 20 Umstehenden“ gerufen.
Die Beamten brachten den 26-Jährigen in eine Dienststelle und später in einen Gewahrsam. Dabei soll er die Einsatzkräfte auf Arabisch beleidigt und im Gefangenentransporter randaliert haben. Er wurde leicht verletzt. Auch eine Polizistin und ein Polizist zogen sich bei der Festnahme leichte Verletzungen zu, konnten aber im Dienst bleiben. Der Mann wurde am späten Abend aus der Gefangenensammelstelle am Tempelhofer Damm wieder entlassen, der Staatsschutz ermittelt.
„Samidoun“-Aktivist festgenommen
Bei dem 26-Jährigen handelt es sich nach Informationen des Tagesspiegels um Musaab A., einen bekannten Aktivisten der umstrittenen israelfeindlichen Initiative „Samidoun“. Die Organisation bestätigte auf ihrer Instagram-Seite die vorübergehende Festnahme von A. Außerdem ist ein Video der Polizeiaktion zu sehen.
Laut Polizei handele es sich bei dem 26-Jährigen um einen „bereits polizeibekannten Rädelsführer mit Verbot für politische Betätigung“. Nach Angaben der Polizei wurde das Verbot vom Landesamt für Einwanderung ausgesprochen, die Staatsangehörigkeit des Aktivisten sei ungeklärt.
© Screenshot Tagesspiegel
Aus dem „Samidoun“-Umfeld hieß es unterdessen, dass es sich bei A. um einen in Syrien geborenen palästinensischen Flüchtling handelt, der mit einer „Duldung“ in Deutschland lebt. In einem von „Samidoun“ geteilten Statement zu dem Aktivisten ist die Rede davon, dass der 26-Jährige schon seit geraumer Zeit das Ziel von „Deutschen Zionisten“ gewesen sei.
Einen weiteren Vorfall gab es gegen 19 Uhr in der Neuköllner High-Deck-Siedlung an der Sonnenallee. Dort versammelten sich laut Polizei mehrere Jugendliche, einige vermummt. Die Einsatzkräfte überprüften die Identität von 15 Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 14 bis 23 Jahren und sprachen Platzverweise aus.
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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de