Deutsche Fußballerinnen vor Duell mit Dänemark: „Brauchen keine Wunderdinge zu machen“

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Deutsche Fußballerinnen vor Duell mit Dänemark: „Brauchen keine Wunderdinge zu machen“

© dpa/Sebastian Gollnow

Deutsche Fußballerinnen vor Duell mit Dänemark: „Brauchen keine Wunderdinge zu machen“

Gegen Dänemark braucht das DFB-Team an diesem Freitag einen Heimsieg mit zwei Toren Differenz – sonst ist der Olympia-Traum geplatzt. Trainer Hrubesch und seine Spielerinnen klingen selbstbewusst.

Von David Joram, dpa

Sara Däbritz hat vor dem gefühlten Endspiel um das Paris-Ticket noch einmal die Emotionen geschürt. „Die Olympischen Spiele, die ich mit der Nationalmannschaft erleben durfte, sind immer in meinem Herzen. Sind unvergesslich, unbeschreiblich“, schwärmte die 28-Jährige über den Triumph der deutschen Fußballerinnen 2016 in Rio de Janeiro: „Vielleicht gerade, weil wir Gold gehabt haben.“

So einen Olympia-Sommer wünscht sich Däbritz 2024 wieder. Ob das DFB-Team von Interimsbundestrainer Horst Hrubesch überhaupt bei dem Turnier dabei sein kann – dafür ist das Nations-League-Duell gegen Dänemark an diesem Freitag (20.30 Uhr/ZDF) in Rostock mitentscheidend.

Die Olympia-Teilnahme sichern können sich die Vize-Europameisterinnen gegen den Nachbarn zwar noch nicht – diese endgültig verspielen aber schon. „Natürlich wissen wir, dass es ein ganz besonderes Spiel ist“, sagte die bei Olympique Lyon angestellte Däbritz.

Nur als Gruppenerster dürfen die deutschen Fußballerinnen, die zum Abschluss der Vorrunde am 5. Dezember nach Wales reisen, im Vierer-Finalturnier der Nations League Ende Februar um einen der zwei europäischen Olympia-Plätze spielen. Bei Punktgleichheit entscheidet der direkte Vergleich und dann erst das Torverhältnis.

Das Hinspiel in Dänemark verloren die Deutschen 0:2. Deshalb hilft der DFB-Auswahl (9 Punkte) nur ein Sieg mit mindestens zwei Toren Differenz gegen die in der Gruppe führenden Däninnen (12) – dann würden sie vor dem letzten Spieltag die Führung übernehmen und hätten den zwingend benötigten Gruppensieg in der eigenen Hand.

Verkrampfen will im deutschen Team ob der tückischen Ausgangslage aber niemand. „Unser Spiel durchzuziehen“, forderte Svenja Huth, die aber auch auf „Spielfreude“, „Spaß“ und „ein frühes Tor“ hofft. Das würde die schwere Mission fraglos erleichtern.

Wie Däbritz und Alexandra Popp gehörte Huth in Rio zum Gold-Team. Für Hrubesch gab es damals mit der männlichen U21 Silber. „Es ist wirklich ein anderes Event. Es lohnt sich, dafür zu kämpfen. Es lohnt sich, dafür alles zu geben. Ich wünsche mir, dass wir das als Team erleben können“, sagte Däbritz. Damit die Chance erhalten bleibt, muss im deutschen Spiel vieles anders werden als im Hinspiel, das noch Co-Trainerin Britta Carlson verantwortete.

Wenn ich Tore schießen kann, mache ich sie.

Horst Hrubesch über die Aufgabe, mit zwei Toren Unterschied gegen Dänemark gewinnen zu müssen

„Wir haben bei beiden Gegentoren ordentlich mitgeholfen“, analysierte Hrubesch, den die Zwei-Tore-Hypothek jedoch kaum besorgt: „Wenn ich Spiele spiele, will ich sie klar entscheiden. Wenn ich Tore schießen kann, mache ich sie“, sagte der 72-Jährige. „Wir wollen von Anfang an das Spiel klar bestimmen.“ Wie bei den jüngsten Auftritten gegen Wales (5:1) und Island (2:0). „Zufriedenstellend“, fand Hrubesch diese: „Aber wir waren uns hinterher auch alle einig, dass noch mehr gehen muss und auch mehr gehen kann.“

Fehlen werden Bayern-Torjägerin Lea Schüller und Zentrumsspielerin Lena Oberdorf vom VfL Wolfsburg. Mit Münchens Spielmacherin Pernille Harder fällt aber auch auf dänischer Seite eine Schlüsselspielerin aus. „Wir wissen, dass wir in der Lage sind, Dänemark zu schlagen. Da brauchen wir jetzt keine Wunderdinge zu machen und von Sachen abzuweichen, die wir über Jahre hinweg einstudiert haben“, kündigte Torhüterin Merle Frohms selbstbewusst an.

Für Olympia 2021 hatten sich die deutschen Spielerinnen wegen der verpatzten WM 2019 nicht qualifiziert, mit Hrubesch soll es dieses Mal wieder klappen. Däbritz und Huth erinnerten an 2018, als die HSV-Legende das deutsche Team auf Island schon einmal zu einem entscheidenden Quali-Sieg geführt hatte. Damals war es um die WM-Teilnahme gegangen.

Die „Drucksituation“ habe es also schon mal gegeben, sagte Däbritz. „Das hilft natürlich gerade auch in solchen Spielen, diese Erfahrung, aber auch diese Ruhe, um nicht irgendwie in Hektik zu verfallen“, meinte Huth. Damit der Traum von Olympia weiterleben kann – gerade nach dem WM-Debakel vom Sommer in Australien. Sonst hätten die DFB-Frauen erst wieder bei der EM 2025 in der Schweiz einen großen Turnierauftritt.

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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