Der 1. FC Union schießt keine Tore: „Das Problem zieht sich schon durch die gesamte Saison“

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Der 1. FC Union schießt keine Tore: „Das Problem zieht sich schon durch die gesamte Saison“

© AFP/THOMAS KIENZLE

Der 1. FC Union schießt keine Tore: „Das Problem zieht sich schon durch die gesamte Saison“

Wie schon im Heimspiel gegen Dortmund vergibt der 1. FC Union Berlin auch in Stuttgart gute Chancen gegen ein Spitzenteam. Der Vergleich zur Vorsaison ist verheerend.

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Robin Gosens gehört zu den reflektiertesten Profis in der Fußball-Bundesliga. Am Freitagabend lagen die Gründe für die Niederlage des 1. FC Union beim VfB Stuttgart aber auch ohne tiefgreifende Analyse auf der Hand. „Wir machen zu wenig Tore aus unseren guten Möglichkeiten. Deswegen verlieren wir 0:2 – und das Problem zieht sich schon durch die gesamte Saison“, sagte der Nationalspieler.

Für die Berliner hatte das Spiel beim Tabellendritten etwas von einem Déjà-vu. Wie in der Vorwoche gegen Dortmund hielt Union gegen einen Champions-League-Aspiranten gut mit, hatte Chancen auf das 1:0 und hätte später ausgleichen können, belohnte sich allerdings nicht. „Nach zwei Minuten können wir das Spiel in eine Richtung kippen, die sehr unangenehm gewesen wäre für Stuttgart, aber das haben wir leider versäumt“, sagte Gosens. „Wir müssen uns sehr ärgern, dass wir die drei, vier Hochkaräter nicht genutzt haben.“

Die beiden 0:2-Niederlagen gegen Dortmund und Stuttgart haben aus Sicht der Berliner zwei Dinge verdeutlicht: Auf der positiven Seite lässt sich festhalten, dass die Mannschaft wieder stabil genug ist, um mit Topteams mitzuhalten und sich ausreichend Chancen zu erarbeiten. Die Zeiten im Herbst, in denen Union nach Rückständen zusehends auseinandergebrochen ist, sind vorbei.

Andererseits haben die Spiele auch gezeigt, dass die gnadenlose Effizienz, die eine der Grundlagen für den Berliner Höhenflug der vergangenen Jahre war, aktuell nicht mehr als eine verblassende Erinnerung ist.

Dies belegen auch die „Expected Goals“. Diese Statistik ist nicht zu Unrecht umstritten, aber als grobe Richtschnur eignet sie sich durchaus. In der laufenden Saison hat Union demnach fast zehn Tore weniger erzielt, als die Chancen der Mannschaft hergegeben hätten. In der vergangenen Spielzeit lagen die Berliner nach dem 25. Spieltag mehr als zwölf Treffer im Plus.

In Verbindung mit der vor allem im Herbst viel zu hohen Anzahl der Gegentore ist diese Diskrepanz der Unterschied zwischen einem Team, das sich sensationell für die Champions League qualifiziert hat und einem, das um den Klassenerhalt kämpfen muss.

Die Stürmer strahlen kaum Torgefahr aus

Trainer Nenad Bjelica ist sich der fehlenden Effizienz seiner Mannschaft schon länger bewusst. In Stuttgart versuchte es der Kroate vorne mit dem Duo Kevin Volland und Yorbe Vertessen, der Belgier ließ in der dritten Minute allerdings eine große Chance liegen. Große Torgefahr strahlen aktuell auch Benedict Hollerbach, Chris Bedia oder Mikkel Kaufmann nicht aus.

Auffälliger waren die Nachrücker: András Schäfer, der dem Team aufgrund einer harten Roten Karte erst mal fehlen wird, und Lucas Tousart. Ein Tor gelang jedoch auch den Mittelfeldspielern nicht. „Wir tun uns momentan schwer vor dem gegnerischen Tor“, sagte Bjelica mit Blick auf erst 23 Treffer nach 25 Spielen. „Es gibt keine Formel, um mehr Tore zu schießen, es gibt keine Erklärung.“

Durch die nicht überraschenden, aber vermeidbaren Niederlagen gegen Stuttgart und Dortmund ist der Aufwärtstrend der Vorwochen mit acht Punkten aus vier Spielen erst mal gestoppt worden. Union hat es verpasst, sich vielleicht schon entscheidend von den Abstiegsrängen abzusetzen.

„Wir dürfen nicht den Fehler machen und denken, dass wir safe sind“, sagte Gosens und forderte die richtige Balance. „Wir sind stabilisiert, wir sind auf einem guten Weg, aber wir tun gut daran, die Kirche im Dorf zu lassen.“

Auch Kevin Vogt sah trotz der ärgerlichen Niederlagen keinen Grund für eine allzu pessimistische Analyse der Gesamtsituation. Angst vor einem Negativlauf? „Nein“, sagte der Innenverteidiger. „Wir haben gegen eine gute Stuttgarter Mannschaft verloren und gehen nicht geduckt nach Hause.“ Nach zwei freien Tagen gilt der Fokus ab Montag voll dem Heimspiel gegen Werder Bremen am kommenden Samstag. „Da wollen wir drei Punkte, ganz klar“, sagte Vogt.

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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