Das Imperium schlägt zurück : Die Bayern siegen 4:0 bei Borussia Dortmund
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Das Imperium schlägt zurück : Die Bayern siegen 4:0 bei Borussia Dortmund
Drei Tage nach der Pokalpleite in Saarbrücken gelingt dem FC Bayern München im Spitzenspiel gegen den BVB ein überzeugender 4:0-Erfolg.
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Matthias Jöllenbeck, der Vierte Offizielle, hielt drei Finger in die Luft – und Schiedsrichter Deniz Aytekin kurz darauf eine Gelbe Karte. Zum dritten Mal, so war Jöllenbecks Geste zu deuten, hatte sich Thomas Tuchel allzu sehr erregt.
Der Trainer des FC Bayern München war unzufrieden. Unzufrieden mit einer eher unwichtigen Entscheidung des Schiedsrichters. Der Auftritt seiner Mannschaft im Spitzenspiel der Fußball-Bundesliga bei und gegen Borussia Dortmund bot diesmal hingegen keinen Anlass für Missmut.
Drei Tage nach dem Pokaldebakel beim Drittligisten 1. FC Saarbrücken schlug das Imperium zurück: Dank eines überzeugenden Auftritts verlängerten die Bayern die schwarze Serie des BVB. Fast auf den Tag fünf Jahre liegt dessen letzter Sieg gegen die Münchner nun schon zurück. Am Samstagabend entschieden die Bayern das Spitzenspiel im ausverkauften Westfalenstadion mit 4:0 (2:0) für sich.
„Auf Wiedersehen“, höhnten die Fans der Bayern kurz nach dem Tor zum 3:0. Schon beim Anpfiff hatten sie noch mal am Trauma der Dortmunder vom 27. Mai dieses Jahres gerührt. „Wer wird Deutscher Meister?“, sangen sie. „BVB, Borussia.“ Was natürlich nicht ernst gemeint war, sondern vor allem hämisch.
Tuchel trifft die richtigen Entscheidungen
Auch in dieser Saison ist die Meisterschaft für die Dortmunder erst einmal weit weg. Und das nicht nur, weil noch 24 Spieltage ausstehen. In der Tabelle liegen sie nach der Niederlage gegen die Bayern jetzt schon sieben Punkte hinter dem Spitzenreiter Bayer Leverkusen zurück.
Dortmunds Trainer Edin Terzic hatte seine Startelf nach dem Pokalspiel unter der Woche auf vier Positionen verändert. Bei den Bayern begannen sowohl Dayot Upamecano als auch Leon Goretzka, obwohl Trainer Tuchel tags zuvor noch gesagt hatte, dass höchstens einer von beiden von Anfang an spielen würden. Aber eigentlich ließ ihm die personelle Situation in der Defensive kaum eine andere Chance.
Tuchels Entscheidung erwies sich als goldrichtig – auch mit Blick auf die Offensive. Gerade drei Minuten waren gespielt, als Innenverteidiger Upamecano nach der ersten Ecke von Leroy Sané per Kopf zum 1:0 für die Gäste traf. Und nur fünf Minuten später hieß es bereits 2:0.
Auch dank Leon Goretzka, der den Ball bei einem Konter der Münchner durchs Mittelfeld getrieben hatte. Mit einem Pass hinter die letzte Linie bediente er Sané, und dessen Zuspiel in die Mitte musste Harry Kane nur noch ins Tor stupsen. Für den Engländer war es bereits das 13. Saisontor.
Die Dortmunder wurden nicht nur in dieser Situation regelrecht überrannt. Sané war bei Goretzkas Pass hinter Mats Hummels gestartet und kam trotzdem vor ihm an den Ball. Auch sonst machten sich die Münchner zu Beginn des Spiels ihre auffälligen Tempovorteile zunutze. Sie waren vor der Pause die deutlich überlegene Mannschaft. Bayern hatte durch Sané und Goretzka weitere gute Gelegenheiten, so dass das 2:0 zur Halbzeit aus Dortmunder Sicht sogar noch schmeichelhaft ausfiel.
Das Offensivspiel des BVB kam selten über Ansätze hinaus. Bei der ersten ansprechenden Annäherung an das Tor der Münchner lief bereits die Nachspielzeit der ersten Hälfte. Donyell Malen, ohnehin der auffälligste Offensivspieler der Dortmunder, verfehlte mit seinem Schlenzer aus aussichtsreicher Position im Strafraum jedoch das Ziel.
Terzic brachte zur zweiten Hälfte Niclas Süle für Marius Wolf. Doch alle Träume von einer Wende in dem zuvor so einseitigen Spiel hätten schon nach nicht mal einer Minute obsolet sein können. Jamal Musiala lief allein aufs Dortmunder Tor zu, konnte Gregor Kobel nicht überwinden. Gleich darauf ließ Nouassir Mazraoui die Chance zum 3:0 ungenutzt.
Insgesamt aber waren die Dortmunder in der zweiten Hälfte deutlich forscher und entschlossener unterwegs. Zehn Minuten nach der Pause zwang Marco Reus Bayerns Torhüter Manuel Neuer erstmals zum Eingreifen. Der BVB machte nun viel Druck, Bayern stand tief und lauerte auf Konter. So wurde es wild und spektakulär. Zumindest bis zur 72. Minute, als Kane mit dem Tor zum 3:0 alles klarmachte.
In der Nachspielzeit erhöhte Bayerns Mittelstürmer sogar noch auf 4:0. Das war für den Ausgang nicht mehr weiter bedeutend, brachte Kane mit nun 15 Saisontoren aber auch noch die alleinige Führung in der Torschützenliste ein.
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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de