Berliner Promis machen auf Italien: In schlechten Zeiten muss man sich ‘ne Nudel teilen

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Berliner Promis machen auf Italien: In schlechten Zeiten muss man sich ‘ne Nudel teilen

© BREUEL-BILD/Jason Harrell/BREUEL-BILD/Jason Harrell Berliner Promis machen auf Italien: In schlechten Zeiten muss man sich ‘ne Nudel teilen

Zum „Tag des Kusses“ will die Restaurant-Kette Vapiano einen Weltrekord aufstellen. Unsere Kolumnistin staunt derweil über die italienisch angehauchten Promis bei der Pre-Party.

Eine Kolumne von Aline von Drateln

„Vapiano“ klingt wie der Name der Pizzeria aus einer deutschen Vorabendserie und so sah es am Mittwoch in der Filiale am Checkpoint Charlie auch aus: Junge Darstellerinnen, die aus absurden Gründen zusammenfinden und seltsame Dinge tun. In diesem Fall zur „Pre-Party“ zum internationalen Tag des Kusses.

Unter einem „Italienischen Kuss“ verstand ich bislang eine mafiöse Geste, die einer der Beteiligten nicht überlebt. Bei dem „Italian Kissing“ genannten Weltrekordversuch von Vapiano soll es für die Beteiligten besser ausgehen: In Anlehnung an die berühmte Spaghetti-Szene aus „Susi und Strolch“ sollen am Donnerstag ab 17 Uhr am Flughafen Tempelhof Hangar 4 mindestens 500 Paare eine Nudel aufeinanderzukauen. Die Idee zum Weltrekord sei im Februar 2020 entstanden. Wenige Wochen später begann das deutsche Insolvenzverfahren über die damalige Vapiano SE. In wirtschaftlich schlechten Zeiten muss man sich heute schon einmal eine Nudel teilen. Ein Strolch, der Böses dabei denkt.

Was sich einige Promis bei der Wahl ihrer Kleider anlässlich des auf italienisch getrimmten Events dachten, blieb mir – im Gegensatz zu ihren Dekolletés – verborgen.

Ex-„Bachelor“-Kandidatin Evelyn Burdecki etwa trägt eine kurze, pralle Lederjacke, auf deren Revers fett das Prada-Label prangt. Das Ganze sieht aber berlinesk nach Kik aus. So bleibt vom Promi-Label „Reality-TV-Star“ auch rein optisch nur noch Reality übrig.

Praktisch für die Kolumnistin, wenn die Berufsbezeichnungen der geladenen V.I.P.s mit ihren Namen übereinstimmen: Mike Singer (Sänger), Laura Wontorra (Tochter von Jörg Wontorra) oder Jana Ina Zarrella (Italienerin).

Letztere ist eigentlich gebürtige Brasilianerin. Aber seit sie den Nachnamen ihres Mannes Giovanni trägt, ist sie für Deutschland eine Art Michelle Hunziker in brünett. Echt italienische Promis in Deutschland sind aber auch so rar wie italienische „Vapianisti“, wie die Pastaköche hier genannt werden. „Superstar“ Pietro Lombardi und Markus Lanz, aber Südtirol zählt nur so halb.

Berliner Promis machen auf Italien: In schlechten Zeiten muss man sich ‘ne Nudel teilen

© BREUEL-BILD/Jason Harrell/BREUEL-BILD/Jason Harrell

Zarrella schafft es, einen pinkfarbenen Playsuit mit floralem Muster zu tragen, als habe man sich den zufällig übergeworfen, bevor man eine Pasta für die daheim gebliebene Großfamilie abgießt. Das Haar sitzt trotzdem wie immer perfekt. Das hat Grandezza, die man nicht bestellen kann.

Julian Stoeckel, Entertainer und Wahlkampfhelfer von Kai Wegner und Sebastian Czaja, kennt vermutlich keinen bad hair day, denn er trägt gern Turban oder – wie heute – ein breites Stirnband. Er verrät mir, woran ich die geladenen Influencerinnen erkennen kann: „Das sind immer die, die sich mitten auf der Straße fotografieren lassen.“

Tatsächlich. Der Straßenverkehr, der vom neuen Senat freie Fahrt für Autos durch die Friedrichstraße zurückgewonnen hat, kommt deshalb kurz wieder zum Stehen. Einer hupt, damit es nicht zum Zusammenstoß kommt. Das wäre dann wohl der „Deutsche Kuss“.

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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