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Vertuschung von Missbrauch: Vatikan leitet Verfahren gegen Ex-Bischof Zollitsch ein
Der ehemalige Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz soll Fälle sexualisierter Gewalt verschwiegen haben. Nun ermittelt die katholische Kirche gegen ihn.
Von Felix Krueger
Der frühere Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch muss sich einem kirchenrechtlichen Verfahren des Vatikans stellen. Dies bestätigte Zollitschs Rechtsbeistand in „Christ und Welt“, einer Beilage der Wochenzeitung „Die Zeit“. Der Vorgang stelle eine Vorstufe zu einem Disziplinarverfahren dar.
Seinen Mitwirkungspflichten sei der Ex-Bischof „selbstverständlich nachgekommen“, ergänzte der Jurist, der darüber hinaus lediglich auf die Verschwiegenheitspflicht aller Verfahrensbeteiligten hinwies.
Zollitsch meldete Missbrauch nicht an den Vatikan
Zollitsch, der von 2008 bis 2014 auch Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz war, wurde in einem im April veröffentlichten Gutachten die Vertuschung von sexuellem Missbrauch vorgeworfen. Vier Experten kamen dort zu dem Schluss, der Altbischof habe trotz Kenntnis von Missbrauchsfällen durch katholische Priester diese nicht an den Vatikan gemeldet, um selbst besser dazustehen.
Noch vor der Veröffentlichung des Gutachtens hatte Zollitschs Nachfolger als Freiburger Erzbischof, Stephan Burger, beim Vatikan um eine Prüfung des Falls gebeten. (fek)
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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de