© dpa/AP/Mindaugas Kulbis Streit um Reparatur von Leopard-2-Panzern: Deutsche Regierung steigt aus Vereinbarung mit Polen aus
Das Verteidigungsministerium ändert seine Pläne zur Reparatur von Leopard-2-Panzern. Statt in Polen sollen die Waffensysteme nun in Deutschland instandgesetzt werden.
Wegen des Streits um eine Reparatur der an die Ukraine abgegebenen Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 in Polen ändert das Bundesverteidigungsministerium bisherige Pläne.
Waffensysteme vom Typ Leopard 2A5 und Leopard 2A6 sollen nun in Deutschland repariert werden und voraussichtlich auch in Litauen, wie ein Sprecher am Mittwoch am Rande des Nato-Gipfels in Vilnius mitteilte. Kurz zuvor hatte das „Handelsblatt“ berichtet, die Bundesregierung steige aus einer Vereinbarung mit Polen aus.
Sobald die ukrainischen Streitkräfte den Bedarf anzeigten, könnten die Arbeiten an den Leopard 2A5 und Leopard 2A6 beginnen, teilte das Verteidigungsministerium mit. „Wie Leopard 2A4-Kampfpanzer instandgesetzt werden können, dazu laufen noch Gespräche“, so der Sprecher. Diesen Typ hatte Polen bereitgestellt. „Polen und Deutschland verfolgen weiterhin die Idee der Instandsetzung von Leopard-2-Panzern. Diese wollen sie gemeinsam koordinieren“, hieß es.
Am 3. Juli hatte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) bei einem Besuch in Polen von „intensiven“ und „komplexen“ Verhandlungen über das Reparaturzentrum gesprochen. „Die Zeit drängt“, betonte der Minister. „Deswegen sind wir der Auffassung, dass die Gespräche möglichst innerhalb der nächsten zehn Tage beendet werden sollten“.
Das „Handelsblatt“ hatte auch berichtet, Grund seien aus Sicht der Deutschen völlig überzogene Preisvorstellungen der Polen. Die Bundesregierung hatte im März nach langem Zögern der Ukraine 18 moderne Leopard-2-Panzer vom Typ A6 übergeben. Auch andere europäische Partner sagten Lieferungen zu, darunter Polen.
Auch um die von Polen gelieferten Leopard A4-Panzer gibt es demnach Wirbel: Von den 14 gelieferten Fahrzeugen seien schon vor dem Einsatz acht beschädigt gewesen, so das „Handelsblatt“. (dpa/AFP)
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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de