© dpa/Christoph Soeder Seit dem Austritt Sahra Wagenknechts: Linke gewinnt unter dem Strich an Mitgliedern
Seit der Abspaltung des „Bündnisses Sahra Wagenknecht“ soll die Linke an Mitgliedern gewonnen haben. Es gebe ein „ganz großes Aufatmen“ an der Parteibasis.
Seit der Abspaltung des „Bündnisses Sahra Wagenknecht“ hat die Linke nach eigenen Angaben an Mitgliedern gewonnen. 422 Menschen hätten innerhalb einer Woche bis Montagmorgen online ihren Eintritt in die Partei erklärt, sagte Bundesgeschäftsführer Tobias Bank in Berlin.
Dem gegenüber stünden 224 Austritte, einschließlich der zehn Bundestagsabgeordneten um die frühere Fraktionschefin Sahra Wagenknecht.
Die Gesamtzahl der Mitglieder gibt die Linke auf ihrer Webseite mit 54.214 an, allerdings mit Stand Ende 2022. Neuere Zahlen nannte die Partei zunächst nicht.
Wagenknecht hatte vor einer Woche angekündigt, Anfang 2024 eine eigene Partei zu gründen. Bank sagte, an der Parteibasis höre er seither am häufigsten das Wort „endlich“. Er erlebe „ein ganz großes Aufatmen“. Das „Bündnis Sahra Wagenknecht“ sei inhaltlich „ein Kessel Buntes“ und müsse nun erstmal liefern. „Wir warten erstmal ab, ob da was kommt und wenn ja, was da kommt“, sagte Bank.
Der Austritt der zehn Abgeordneten aus der Partei bedroht den Fortbestand der Bundestagsfraktion, die derzeit 38 Mitglieder hat. Sind es weniger als 37 Abgeordnete, könnten sie nur noch als Gruppe zusammenarbeiten. Das bedeutet, sie bekämen weniger staatliche Unterstützung als jetzt, sodass Mitarbeiter entlassen werden müssten. Wagenknecht und ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter wollen deshalb bis zur Parteigründung in der Fraktion bleiben. Ob es so kommt, soll sich bei einer Fraktionssitzung am 7. November entscheiden.
Bank sagte, die Linke wolle die Absplitterung „so schnell wie möglich auch über die Bühne kriegen“, habe aber auch große Verantwortung gegenüber der Politik im Bundestag und gegenüber den Beschäftigten der Fraktion. „Wir werden eine gute Lösung finden, aber sie wird nicht länger als notwendig andauern“, sagte Bank. (dpa)
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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de