Fahrzeuge und Gebäude in Brand gesetzt: Erneut Siedlergewalt gegen Palästinenser im Westjordanland

© IMAGO/ZUMA Wire/Nasser Ishtayeh Fahrzeuge und Gebäude in Brand gesetzt: Erneut Siedlergewalt gegen Palästinenser im Westjordanland

Der israelischen Armee nach wurde ein israelischer Bürger festgenommen. Bereits kurz zuvor hatte es Siedlergewalt gegeben.

Im besetzten Westjordanland ist es am Samstag erneut zu Gewalt israelischer Siedler gegen Palästinenser gekommen. Mehrere Dutzend Israelis drangen nach Medienberichten in eine Ortschaft nördlich von Ramallah ein und setzten dort Fahrzeuge und Gebäude von Palästinensern in Brand.

Die israelische Armee teilte mit, es sei zu Konfrontationen zwischen Israelis und Palästinensern gekommen. Sicherheitskräfte seien im Einsatz, um diese zu beenden. Bisher sei ein israelischer Bürger festgenommen worden. Ein Soldat sei durch einen Steinwurf verletzt worden.

„Die israelische Armee wird weiter entschlossen gegen alle Gewalttaten und Zerstörung von Besitztum vorgehen“, hieß es in der Miteilung. „Die israelische Armee verurteilt solche nationalistischen Verbrechen, die zu Eskalation führen.“

In der Nacht zum Samstag hatte ein Palästinenser nach israelischen Angaben das Feuer auf israelische Sicherheitskräfte an einem Übergang nördlich von Jerusalem eröffnet. Er sei daraufhin erschossen worden.

Siedlergewalt folgt auf tödlichen Anschlag zweier Palästinenser

Seit dem tödlichen Anschlag zweier Palästinenser auf vier Israelis im Westjordanland am Dienstag war es dort bereits mehrmals zu massiver Siedlergewalt gegen Palästinenser gekommen.

Der israelische Oppositionsführer Jair Lapid schrieb bei Twitter: „Die Gewalt der Siedler überschreitet jede Grenze.“ Der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, äußerte sich „schockiert“ über die neuen Gewalttaten. „Die jüngsten Terroranschläge können nicht als Entschuldigung dafür dienen“, schrieb er bei Twitter. Israel sei für die Sicherheit aller Einwohner der besetzten Gebiete zuständig.

Die Sicherheitslage in Israel und den palästinensischen Gebieten ist seit langem angespannt. Seit Beginn des Jahres kamen 24 Menschen bei Anschlägen ums Leben.

Im gleichen Zeitraum wurden 139 Palästinenser bei israelischen Militäreinsätzen, Konfrontationen oder nach eigenen Anschlägen erschossen. Israel eroberte das Westjordanland und Ost-Jerusalem während des Sechstagekrieges 1967. Die Palästinenser fordern die Gebiete für einen eigenen Staat. (dpa)

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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