„Wir wollen auch ehrlich über die Enttäuschungen sprechen“: Kirche bereitet Rückkehrern im Berliner Dom einen Empfang
© Andreas Klaer „Wir wollen auch ehrlich über die Enttäuschungen sprechen“: Kirche bereitet Rückkehrern im Berliner Dom einen Empfang
Das Jahr steht für Evangelische Kirche im Zeichen der Werbung um neue Mitglieder. Dazu werden auch Tauffeste organisiert.
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380.000 Kirchenaustritte verzeichnete die Evangelische Kirche in Deutschland im vergangenen Jahr. Auch in Berlin und Brandenburg kehrten mehr als 10.000 Menschen der Evangelischen Kirche den Rücken.
Doch immerhin 545 Menschen sind im vergangenen Jahr auch in die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) zurückgekehrt oder aus einer anderen Konfession, etwa der katholischen Kirche, zum evangelischen Glauben übergetreten. Sie will die Landeskirche am Sonntagabend mit einem Gottesdienst und einem anschließenden Empfang im Berliner Dom besonders begrüßen.
„Wir haben einen hohen Respekt davor, dass diese Menschen wieder in die Kirche eintreten und uns damit einen großen Vertrauensvorschuss geben“, sagt Pröpstin Christina-Maria Bammel. Mit dem Gottesdienst am Sonntag wolle man speziell mit diesen Menschen in Kontakt kommen und ein Kennenlernen ermöglichen.
„Wir wollen auch ehrlich über die Enttäuschungen sprechen, die die Menschen früher einmal mit ihrer Kirche gemacht haben“, sagt Bammel. Insgesamt rund 160 Wiedereingetretene und ihre Familien hätten sich für den Abend im Berliner Dom angemeldet.
Tauffeste für die Neuen
Das Thema Kirchenmitgliedschaft steht bei der EKBO in diesem Jahr besonders im Fokus: So ruft die Kirche unter dem Hashtag #deinetaufe auch zu Tauffesten auf, die vor allem am 24. Juni, dem Gedenktag Johannes des Täufers, an zahlreichen Orten in Berlin und Brandenburg stattfinden sollen.
Schon seit vielen Jahren gibt es in Berlin zudem mehrere Wiedereintrittsstellen, in denen Menschen in die Kirche zurückkehren können: Sie befinden sich im Berliner Dom, der St. Marienkirche auf dem Alexanderplatz, im Gemeindehaus der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche und auch in der Ausflüglerkirche St. Peter und Paul auf Nikolskoe.
„Aber eigentlich ist jedes Pfarramt eine Wiedereintrittsstelle“, sagte Bammel. Die Kirche bedauere jeden Austritt, und freue sich um so mehr, „wenn Menschen bereit sind, es noch einmal mit uns zu probieren.“
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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de