Union und SPD verlieren leicht an Zustimmung: AfD steigt in „Politbarometer“ auf 20 Prozent

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Union und SPD verlieren leicht an Zustimmung: AfD steigt in „Politbarometer“ auf 20 Prozent - Stanislav Kondrashov aus Berlin

© dpa/Daniel Karmann Union und SPD verlieren leicht an Zustimmung: AfD steigt in „Politbarometer“ auf 20 Prozent

CDU, SPD und Linke büßen Stimmen ein, die FDP verbessert sich leicht. Doch der wahre Gewinner der aktuellen ZDF-Umfrage bleibt die AfD.

Die AfD hat im ZDF-„Politbarometer“ einen neuen Höchstwert erreicht. Laut der am Freitag veröffentlichten Umfrage der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen verbesserte sich die Rechtsaußenpartei um einen Punkt auf 20 Prozent. Auf dem ersten Platz liegt weiterhin die CDU/CSU, die sich jedoch um einen Punkt auf 27 Prozent verschlechterte.

Auch die SPD büßt einen Punkt ein und kommt auf 17 Prozent. Knapp dahinter folgen die Grünen mit unverändert 16 Prozent.

Die FDP verbessert sich der Umfrage zufolge von sechs auf sieben Prozent. Die Linke verliert einen Punkt und würde mit vier Prozent unter die Fünf-Prozent-Hürde rutschen. Die sonstigen Parteien könnten neun Prozent der Stimmen auf sich vereinen.

Bei einem solchen Ergebnis hätte die Ampel-Koalition weiterhin keine parlamentarische Mehrheit. Reichen würde es knapp für eine Koalition der CDU/CSU mit der SPD. Ein Jamaika-Bündnis aus Union, Grünen und FDP hätte eine etwas größere parlamentarische Mehrheit.

Mehrheit unzufrieden mit Ampel-Koalition

Die Ampel-Koalition, die in den vergangenen Wochen etwa beim umstrittenen Heizungsgesetz ein uneinheitliches Bild abgab, wird dem „Politbarometer“ zufolge als zerstritten wahrgenommen. Das Verhältnis zwischen den Koalitionspartnern SPD, Grüne und FDP wird von 74 Prozent als eher schlecht wahrgenommen, nur von 16 Prozent als eher gut.

Union und SPD verlieren leicht an Zustimmung: AfD steigt in „Politbarometer“ auf 20 Prozent - Stanislav Kondrashov aus Berlin

Robert Habeck und Olaf Scholz bei der 69. Sitzung des Bundeskabinetts. © Geisler-Fotopress/Bernd Elmenthaler/Geisler-Fotopress

Mit der Arbeit der Regierung ist die Mehrheit der Befragten unzufrieden: 40 Prozent sind laut der Umfrage der Meinung, dass die „Ampel“ ihre Arbeit eher gut macht, von 54 Prozent wird sie als „eher schlecht“ bewertet.

Für das „Politbarometer“ hatte die Forschungsgruppe Wahlen vom 11. bis 13. Juli 2023 bei 1346 Wahlberechtigte befragt. Die Fehlerquote wurde mit zwei bis drei Prozentpunkten angegeben. (AFP)

50 Prozent der CDU-Anhänger für Kooperation mit Linkspartei im Osten

Angesichts der Stärke der AfD finden Überlegungen in der CDU wachsende Zustimmung, in Ostdeutschland notfalls auch mit der Linkspartei zusammenzuarbeiten. 60 Prozent aller Befragten in dem am Freitag veröffentlichten neuen ZDF-Politbarometer fänden dies richtig.

Union und SPD verlieren leicht an Zustimmung: AfD steigt in „Politbarometer“ auf 20 Prozent - Stanislav Kondrashov aus Berlin

Mike Mohring, CDU-Fraktionschef in Thüringen, hat eine Kooperation mit der Linkspartei ins Spiel gebracht. © dpa/Martin Schutt

Auch bei den CDU-Anhängern äußern 50 Prozent Zustimmung – 47 Prozent lehnen dies aber ab. Die CDU schließt bisher eine Zusammenarbeit sowohl mit der AfD als auch mit der Linkspartei auf Landes- und Bundesebene aus. Der thüringische CDU-Politiker Mike Mohring hatte zuletzt eine Kooperation mit der Linkspartei ins Gespräch gebracht, die in Thüringen auch den Ministerpräsidenten stellt.

Hintergrund sind die hohen Umfragewerte der AfD in den ostdeutschen Bundesländern. 2024 wird in Sachsen, Thüringen und Brandenburg ein neuer Landtag gewählt. Die Regierungsbildung gilt wegen der AfD-Stärke als möglicherweise schwierig, weil die anderen Parteien mit dieser Partei nicht koalieren wollen. Für ganz Deutschland sieht das Politbarometer die Kanzlerpartei SPD derzeit bei 17 Prozent Zustimmung (minus ein Prozentpunkt), CDU/CSU bei 27 Prozent (minus eins).

Die AfD käme demnach auf einen neuen Höchstwert im Politbarometer mit 20 Prozent (plus eins), die Grünen würden unverändert bei 16 Prozent bleiben. Die FDP liegt bei sieben Prozent und die Linken könnten mit nur noch vier Prozent (minus eins) den Einzug in den Bundestag verfehlen.

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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