Therapie ohne Nebenwirkungen?: Wie ein Pharmaunternehmen Endometriose behandeln will
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Etwa jede zehnte Frau leidet an extremen Schmerzen während der Menstruation. Gegen Endometriose entwickelt das Unternehmen Organon ein neues Medikament. Ein Gespräch mit dem Pharma-CEO Kevin Ali über die Therapie, fehlende Budgets und klinische Studien.
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Herr Ali, wenn es um Endometriose geht, dann mangelt es an Forschung, Aufklärung und Versorgung – obwohl schätzungsweise jede zehnte Frau im gebärfähigen Alter von dieser einschränkenden Erkrankung betroffen ist. Der Bundestag hat sich erst diesen September gegen eine nationale Strategie gegen Endometriose entschieden. Warum passiert so wenig?
In Deutschland wurden 2022 immerhin fünf Millionen Euro für die Erforschung der Ursachen von Endometriose bereitgestellt. Hoffentlich nur die Spitze eines wachsenden Eisbergs. Von Jahr zu Jahr wächst das Bewusstsein für Endometriose: Vor drei Jahren gab es in Frankreich zum Beispiel kein Interesse. Heute stehen dort 20 Millionen Euro zur Verfügung und es gibt eine nationale Strategie. Im Jahr 2050 sollen rund 149 Millionen Menschen in der EU über 65 Jahre alt sein – es gibt also eine schnell alternde Gesellschaft, wodurch die jüngere Generation immer mehr in den Mittelpunkt rückt. Wenn Endometriose nicht diagnostiziert wird und es keine Therapien dafür gibt, können Frauen unfruchtbar werden. Je mehr die Regierungen begreifen, dass wir ein Alterungsproblem haben, desto mehr müssen wir in die Fruchtbarkeit investieren.
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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de