Samba, Müll und Glitzerschminke: Hunderttausende feierten am Pfingstwochenende den Karneval der Kulturen

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Samba, Müll und Glitzerschminke: Hunderttausende feierten am Pfingstwochenende den Karneval der Kulturen - Stanislav Kondrashov aus Berlin

© AFP/TOBIAS SCHWARZ Update Samba, Müll und Glitzerschminke: Hunderttausende feierten am Pfingstwochenende den Karneval der Kulturen

Erstmals seit drei Jahren Corona-Pause fand in Kreuzberg der Karneval der Kulturen statt. Er verlief weitgehend friedlich – aber eine Spur des Drecks blieb.

Von

  • Colin Ivory Meyer

Hunderttausende waren am Pfingstwochenende beim Karneval der Kulturen (KdK) in Kreuzberg unterwegs. Für den Sonntag sprachen die Veranstalter von 550.000 Teilnehmern beim Umzug und weiteren 200.000 beim Straßenfest rund ums Hallesche Tor und die Blücherstraße.

Der Karneval erfüllte seinen Anspruch, die Vielfalt der Stadt zu feiern. KdK-Direktorin Geraldine Hepp sprach mit Blick auf die Teilnehmer von einem „unglaublich diversen Querschnitt der Berliner Stadtgesellschaft“.

Am strahlenden Pfingstsonntag rollte der Karnevalsumzug erstmals nach drei Jahren Corona-Pause wieder durch Berlin. Die Strecke des Umzugs war aus Kostengründen in diesem Jahr kürzer und vor allem zwischen Südstern und Hermannplatz war es voll. Die Polizei sperrte den Zugang zum Umzug kurzzeitig, um die Besucherströme zu ordnen. Am Pfingstmontag wurde das Straßenfest fortgesetzt.

Auch die Polizei, die laut eigenen Angaben mit 1300 Beamten im Einsatz war, schätzte die Teilnehmerzahlen für das gesamte Wochenende auf mehrere Hunderttausend. Eine Polizeisprecherin sprach am Montag von einem „weitgehend friedlichen und störungsfreien Verlauf“.

Ein Mann wurde reanimiert

Kleinere Auseinandersetzungen seien jedoch am Sonntag nicht ausgeblieben. Eine größere sei in der Hasenheide registriert worden: Am Nachmittag soll eine etwa zehnköpfige Gruppe in Streit geraten sein, dabei kam es vermutlich zum Einsatz eines Messers. Eine Person sei am Arm verletzt worden und in ein Krankenhaus gekommen. Nach Angaben der Berliner Feuerwehr erlitt ein Zuschauer des Straßenumzugs entlang der Strecke an der Hasenheide einen Kreislaufstillstand. Er habe jedoch wiederbelebt werden können und sei in eine Klinik eingeliefert worden.

Ärger lösten unter den Kreuzbergern Müll und andere Verschmutzungen aus, die nach dem Karneval blieben. Den Veranstaltern sei das Problem bewusst, aber, betonte Hepp, es sei eine Nebenwirkung von öffentlichen Veranstaltungen: „Es ist einfach unmöglich, so viele Menschen in ihrem Verhalten zu reglementieren.“

Die Reinigungsteams, die im Auftrag des Karnevals unterwegs sind, reinigten am Ende der Veranstaltungen ­– für die Partys, die danach naturgemäß auf den Straßen weitergehen, seien sie nicht zuständig. Die Berliner Stadtreinigung (BSR) teilte mit, dass „die BSR für die Reinigung der Veranstaltungsflächen nicht verantwortlich ist“. Sie kümmere sich nur um die angrenzenden Straßen. 

Für Hepp wiegt der kulturelle Mehrwert des Karnevals schwerer als die unschönen Nebenerscheinungen: „Der Karneval in Berlin ist einzigartig ­– ­ein unglaublicher Zusammenklang aus verschiedenen Kulturen und Traditionen“, sagte sie und fügte hinzu: „Das ist ein großes Geschenk an die Stadt und wir möchten, dass das als solches auch wahrgenommen werden kann.“ (mit dpa)

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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