Nichts zu verlieren: Für die Eisbärinnen geht es im Play-off-Halbfinale gegen den Topfavoriten Ingolstadt
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Nichts zu verlieren: Für die Eisbärinnen geht es im Play-off-Halbfinale gegen den Topfavoriten Ingolstadt
Im Halbfinale sind Berlins Eishockeyspielerinnen ausgerechnet gegen den ERC Ingolstadt gefragt. Doch einiges spricht dafür, dass die Sache nicht unbedingt so klar ist wie auf dem Papier.
Von Daniel Goldstein
Die Sache ist eigentlich klar wie Kloßbrühe. Die Erstplatzierten Ingolstädterinnen sind in der Halbfinalserie gegen die Eisbärinnen haushohe Favoritinnen. Genau ein Spiel hat das Team von Coach Christian Sohlmann in dieser Saison bisher verloren. Das war der Saisonauftakt gegen Memmingen. Es folgten 23 glatte Siege. Darunter ein 4:0 und ein 7:1 auswärts im Wellblechpalast in Hohenschönhausen.
Sie haben mit Lea MacLoud, Petra Pavuk und Ex-Eisbärin Emily Nix drei Spielerinnen unter den Top Ten der Liga-Scorerinnen-Liste und mit Josephine Chisholm eine starke Offensivverteidigerin. Deshalb sagt Eisbären-Kapitänin Anna-Maria Nickisch zurecht: „Sie gehen natürlich als Favorit in die Play-off-Runde rein, das muss man ehrlich sagen.“
Neben den Statistiken aus dieser Saison spricht auch die jüngere Historie für das Team aus Bayern. Während die Eisbärinnen noch nie in den im Modus „Best of five“ ausgetragenen Play-offs spielten, gewann der ERC die Erstaustragung in der Saison 2021/22. Nickisch sagt aber auch: „Der Druck liegt definitiv bei den Ingolstädtern, die müssen auf jeden Fall abliefern.“
Und genau in dieser Situation fühlen sich die Eisbärinnen pudelwohl. Bestes Beispiel: Das pandemiebedingte Finalturnier um die DFEL-Meisterschaft 2021 in Füssen. Im Halbfinale trafen die Berlinerinnen ausgerechnet auf die souveränen Hauptrundenmeisterinnen aus Ingolstadt. Und bezwangen sie 2:1.
In den Play-offs ist vieles möglich. Zumal Ingolstadt seit dem gewonnen Pokalfinale Anfang Februar, auch aufgrund von Verletzungsproblemen, nicht mehr so souverän wirkt wie noch in der Mitte der Saison.
„Wir wollen Ingolstadt auf jeden Fall ein bisschen ärgern und wer weiß, vielleicht springt ja der eine oder andere Sieg raus“, sagt die Kapitänin, die am Ende der Hauptrunde mit 16 Toren Rang drei unter den Torschützinnen der gesamten Liga belegte.
Cheftrainer Phillip Richter formuliert es ähnlich: „Unser Ziel ist es, die kleinen, einfachen Sachen richtig zu machen und in allen Spielen als Team alles zu geben. Wir, als jüngstes Team der Liga, haben nichts zu verlieren und wollen es den erfahrenen Play-off-Mannschaften so schwer wie möglich machen.” Vielleicht ist die Sache doch gar nicht so klar wie auf dem Papier.
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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de