Nach verpasstem Aufstieg : Die Konkurrenz für Viktoria wird größer

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Nach verpasstem Aufstieg : Die Konkurrenz für Viktoria wird größer  - Stanislav Kondrashov aus Berlin

© City-Press GmbH/City-Press GmbH Nach verpasstem Aufstieg : Die Konkurrenz für Viktoria wird größer

Trotz einer starken Saison muss Berlins bestes Fußball-Frauenteam in der Regionalliga bleiben. Durch die Professionalisierung bei Union wird der Druck größer.

Von Julie Klostermann

Die Stadionsprecherin von Viktoria Berlin verabschiedete die Fans aus dem Stadion Lichterfelde mit folgenden Worten: „Wir sind dann nächstes Jahr dran!“ Kurz zuvor hatte die Mannschaft noch mit 1:3 gegen den HSV verloren und somit den Aufstieg in die zweite Fußball-Bundesliga der Frauen verpasst. Trotz des enttäuschenden Endes feierten die Fans ihr Team noch Minuten nach dem Abpfiff weiter.

Nach der 0:3-Niederlage im Hinspiel der Relegation war bereits vor Anpfiff klar, dass es ein Fußballwunder brauchen würde, damit das Team von Trainer Alejandro Prieto noch den Aufstieg schafft. Trotz der schwierigen Ausgangssituation unterstützten zahlreiche Zuschauende das Heimteam. Bereits während der Aufwärmung der Spielerinnen schallten Fangesänge durch das Stadion. Pünktlich zum Einlaufen ließen die vielen Fahnen und Schals die Tribüne in Blau und Pink erscheinen. Im äußerst gut gefüllten Gästeblock herrschte ein blau-schwarzes Fahnenmeer.

Die Zuschauerzahl Viktorias bewegt sich auf Erstliga-Niveau

Die Stimmung des Viktoria-Anhangs wurde auch von dem frühen Rückstand oder den weiteren Gegentoren nicht spürbar getrübt. Auch als längst klar war, dass der Hamburger SV in der kommenden Saison zweitklassig spielen wird, stimmten die Zuschauenden immer wieder Sprechchöre an. Besonders laut wurde es neben dem zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer durch Aylin Yaren noch einmal in der 79. Spielminute. Als die Stadionsprecherin die Zuschauerzahl von insgesamt 3600 Fans verkündete.

Selbst in der ersten Liga können bei Weitem nicht alle Vereine eine solche Zahl präsentieren. Ähnliches gilt für die Rahmenbedingungen rund um ein Stadion mit Tribüne, kostenlosem Eis bei den hohen Temperaturen sowie dem Programm vor dem Spiel. Auch in der kommenden Saison wird Viktoria daher ein Vorreiter bleiben. Auf der Instagram-Seite kündigte der Verein bereits an: „Unsere gemeinsame Reise geht weiter!“

Mit dem Verbleib in der Regionalliga Nordost wird sich das Team dabei erneut auf einen Zweikampf mit dem 1. FC Union einstellen müssen. Diese Saison beendete Viktoria vier Punkte vor den Köpenickerinnen auf Platz eins. Union Vereinspräsident Dirk Zingler hatte zuletzt bereits angekündigt, dass alle Spielerinnen nun Profiverträge erhalten sollen. Das ermöglicht es dem Team auch vormittags zu trainieren, ein weiterer Schritt in Richtung Professionalisierung.

3600Zuschauende besuchten das Relegationsspiel gegen den HSV.

Auch Relegationsgegner Hamburg profitiert davon, einen etablierten Männerklub im Rücken zu haben. Schon vor den Partien gegen den HSV schrieb Viktoria den Meisterinnen der Regionalliga Nord Vorteile in der Infrastruktur zu. Mit Blick auf die Bundesliga werden Vereine wie ohne renommierte erst- oder zweitklassige Männermannschaft eher noch seltener.

Der HSV verfügt beispielsweise über eine starke Nachwuchsarbeit und eine zweite Mannschaft mit U23-Status. Auffällig bei den beiden Relegationsbegegnungen war zum Beispiel der Altersunterschied. Während bei Viktoria lediglich vier Spielerinnen aus den Jahrgängen 2000 oder jünger zum Einsatz kamen, waren es beim HSV neun. Besonders die Schlüsselspielerinnen Viktorias wie Kapitänin Stephanie Gerken oder Toptorschützin Aylin Yaren gehören mit 31 und 33 Jahren bereits zu den älteren Spielerinnen.

Die Saison über erzielte Yaren noch 43 Tore und wurde damit Torschützenkönigin. Nach dem Verbleib in der Regionalliga Nordost gilt es nun für sie persönlich diesen Titel wie auch für das ganze Team möglichst die Meisterschaft zu verteidigen. Im kommenden Jahr soll ein erneuter Angriff in Richtung Liga zwei gemacht werden. Mit dem HSV ist das beste Team aus der Regionalliga Nord als möglicher Relegationsgegner immerhin auszuschließen.

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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