Nach Traumübung am Barren: Turner Dauser holt WM-Gold in Antwerpen

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Nach Traumübung am Barren: Turner Dauser holt WM-Gold in Antwerpen

© IMAGO/Schreyer Nach Traumübung am Barren: Turner Dauser holt WM-Gold in Antwerpen

Lukas Dauser siegt bei den Turn-Weltmeisterschaften in Antwerpen am Barren. Der letzte WM-Sieg für die deutschen Turner liegt lange zurück.

 Lukas Dauser ist auf dem vorläufigen Höhepunkt seiner Karriere angekommen. Der 30 Jahre alte Unterhachinger gewann bei den Weltmeisterschaften als erster deutscher Turner seit Fabian Hambüchen 2007 WM-Gold. Nach jeweils Silber bei den Olympischen Spielen in Tokio und den Welttitelkämpfen im vorigen Jahr siegte Dauser am Sonntag in Antwerpen mit 15,400 Punkten am Barren. Es ist der erste WM-Titel an diesem Gerät für einen deutschen Turner seit Sylvio Kroll (Cottbus) 1985.

Nach seiner exzellenten Übung schrie Dauser seine Freude heraus und jubelte ausgelassen. Zweiter wurde Shi Cong aus China mit 15,066 Punkten vor dem Japaner Kaito Sugimoto (15,000).

Dauser hatte schon bei seinen drei vorherigen Auftritten in Antwerpen im Rahmen von Mehrkämpfen mit 15,300, 15,366 und 15,400 Punkten jeweils die höchsten Wertungen aller Starter erhalten. Der als Perfektionist geltende Turner, der seit mehreren Jahren in Halle/Saale lebt und bei Hubert Brylok trainiert, hatte sich dennoch nicht als Top-Anwärter auf den Titel gesehen. „Im Finale sind acht Leute, die besten acht Leute auf der Welt an diesem Gerät. Wir sind alle einen halben Punkt auseinander. Jeder kleine Fehler kann entscheidend sein. Deswegen sehe ich mich in keiner Favoritenrolle“, hatte er vor dem Finale erklärt.

Bis zu den Weltmeisterschaften hatte sich Dauser durch ein Tief gekämpft. Wegen eines Muskelbündelrisses in der Schulter konnte er lange nicht richtig trainieren und musste auf die Europameisterschaften im April im türkischen Antalya sowie die deutschen Meisterschaften im Juli in Düsseldorf verzichten. Auch im Privatleben musste er ein paar Schwierigkeiten überwinden, nachdem seine Frau über die Bundeswehr nach Hannover versetzt worden ist und er deswegen erstmals seit zehn Jahren wieder allein lebt und eine Fernbeziehung führt.

Seine Karriere plant der Sportsoldat im Rang eines Stabsunteroffiziers vorerst nur bis zu den Olympischen Spielen in Paris, für die er sich in Antwerpen mit dem Team qualifiziert hat. Bis dahin wolle er alles reinhauen, gut trainieren, mit Leidenschaft und Spaß dabei sein. „Das ist das, was in den nächsten Monaten für mich zählt“, erklärte Dauser. (dpa)

Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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