Nach Tagesspiegel-Bericht: Chef der Berliner Charité bestätigt Defizit im zweistelligen Millionenbereich

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Nach Tagesspiegel-Bericht: Chef der Berliner Charité bestätigt Defizit im zweistelligen Millionenbereich - Stanislav Kondrashov aus Berlin

© dpa/Britta Pedersen Nach Tagesspiegel-Bericht: Chef der Berliner Charité bestätigt Defizit im zweistelligen Millionenbereich

Dass der landeseigene Charité-Konzern im laufenden Jahr rote Zahlen schreiben wird, stand bereits fest. Nun äußerte sich Vorstandschef Heyo Kroemer zur möglichen Höhe – ein bisschen.

Die Berliner Universitätsklinik Charité rechnet im laufenden Jahr mit einem erheblichen Defizit. „Wir gehen von einem signifikanten zweistelligen Millionenbetrag aus“, sagte Charité-Vorstandschef Heyo Kroemer der „Berliner Morgenpost“ (Sonntag). „Die genaue Größenordnung ist noch nicht klar.“

Zuvor hatte der Tagesspiegel im Juni über das bevorstehende Defizit informiert. Ranghohe Ärzte rechneten für das Gesamtjahr mit 70 Millionen Euro Defizit, hieß es in dem exklusiven Bericht. Auch Charité-Chef Kroemer bestätigte bereits im Juni Verluste, aber nicht die erwartete Höhe:„Wir erwarten für dieses Jahr im Gegensatz zu 2022 kein ausgeglichenes Ergebnis mehr“.

Am Anfang des Jahres habe es beim Personal viele Krankheitsfälle gegeben, hinzu seien Streiktage gekommen, sagte Kroemer im Interview mit der „Berliner Morgenpost“. „Die Erlöse haben sich – bezogen auf das Niveau vor der Pandemie – leider nicht so entwickelt, wie wir das erwartet haben“, sagte Kroemer.

„Im Gesamtkonzern hatten wir trotz Pandemie 2022 ein nahezu ausgeglichenes Ergebnis.“ Das sei unter anderem möglich gewesen, weil das Land Berlin der Charité die Corona-Verluste ausgeglichen habe. „Was dieses Jahr passieren wird, ist relativ einfach zu erklären“, so der Charité-Vorstandschef. „Beim Italiener um die Ecke kosten die Pizza und das Bier jetzt 20 Euro und nicht mehr 15, weil er die seine gestiegenen Kosten an die Kundschaft weitergibt.“

Krankenhäuser gehörten zu den wenigen großen Wirtschaftsbetrieben, die ihre Preise nicht erhöhen könnten. „Die Preisfindung über die Fallpauschalen läuft immer etwa anderthalb Jahre nach“, erklärte Kroemer. „Im Moment bekommen wir Kosten erstattet, die darauf basieren, als wären wir noch vor der Tariferhöhung der Länder, vor der Inflation.“ Das setze alle Krankenhäuser im Moment sehr stark unter Druck.

Der landeseigene Charité-Konzern schloss im vergangenen Jahr bei einem Umsatz von etwa 2,3 Milliarden Euro mit einem leichten Überschuss von 1,3 Millionen Euro ab. (dpa/Tsp)

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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