Nach Gewaltausbrüchen in Berlin: Faeser spricht sich für Polizeipräsenz in Freibädern aus

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Nach Gewaltausbrüchen in Berlin: Faeser spricht sich für Polizeipräsenz in Freibädern aus

© dpa/Carioline Bock Nach Gewaltausbrüchen in Berlin: Faeser spricht sich für Polizeipräsenz in Freibädern aus

Immer wieder kommt es in Freibädern zu gewaltsamen Auseinandersetzungen. Insbesondere in Berlin. Innenministerin Faeser spricht sich deswegen für Polizeipräsenz vor Ort aus.

| Update:

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat sich in der laufenden Debatte über Gewalt in Freibädern für Polizeipräsenz in den Einrichtungen ausgesprochen.

Der Rechtsstaat müsse gerade in öffentlichen Schwimmbädern, wo viele Kinder und Jugendliche seien, hart gegen Gewalt vorgehen, sagte Faeser am Mittwoch in Berlin. „Das heißt auch: Polizeipräsenz. Ich will das ganz deutlich sagen“, betonte Faeser.

Die Ministerin verwies zudem auf die große Bedeutung von Prävention. Es müsse „ganz früh“ dafür gesorgt werden, dass Kinder und Jugendliche nicht gewalttätig werden. „Kinder sind von sich aus nie gewalttätig, sie werden durch Umstände so gemacht“, sagte Faeser. Konkret müsse nach möglichen Ansatzpunkten in Kitas und Schulen geschaut werden, auch Prävention gegen häusliche Gewalt sei an dieser Stelle wichtig.

In Berlin ist die Polizei jedoch bereits lageabhängig in Freibädern präsent. Polizeilich relevant seien aber nicht alle Freibäder, sagte eine Sprecherin Ende Juni dem Tagesspiegel. Man führe nicht erst seit diesem Jahr lageangepasste Maßnahmen durch, präventiv und repressiv. Je nach Bedarf werden vor und in den Bädern Präsenz gezeigt – von der mobilen Wache auf Rädern bis zu Streifen, Kontaktbereichsbeamten und Gruppen von Einsatzhundertschaften. Auch Beamte in Zivil seien im Einsatz.

Justizsenatorin Felor Badenberg hat angesichts der Auseinandersetzungen in Freibädern dazu aufgerufen, sich genauer mit dem Thema Jugendgewalt zu beschäftigen. „Wir müssen als Gesellschaft insgesamt sehr aufmerksam sein“, sagte Badenberg am Mittwoch bei einem Termin in der Charité.

Kinder würden nicht als Kriminelle geboren, einige entwickelten sich aus unterschiedlichen Gründen mit der Zeit aber in diese Richtung. „Da müssen wir als Gesellschaft einfach aufmerksam sein, um möglicherweise auch auf solche Fehlentwicklungen hinzuweisen“, sagte Badenberg.

Insgesamt müsse beim Thema Jugendgewalt genauer hingeschaut und sich mit dem Thema beschäftigt werden. Die Senatorin verwies auf einen Jugendgipfel für Berlin, der im Herbst stattfinden soll. Dabei stünden unter anderem die Themen Prävention, Bildung und Strafverfolgung auf der Tagesordnung.

Wie dramatisch sich die Situation teils darstellt, macht ein Brandbrief von Mitarbeitern des Columbiabades in Neukölln deutlich, der dem Tagesspiegel vorliegt. Erst am Sonntagabend war das Bad erneut wegen Rangeleien mithilfe der Polizei geräumt worden. Seither ist es geschlossen, laut dem landeseigenen Unternehmen „krankheitsbedingt“. Dem Tagesspiegel sagten Mitarbeiter jedoch: „Wir haben um Hilfe gebeten, es wird viel geredet, aber es passiert nichts. Wir können nicht mehr.“ Mehr über die Zustände im Bad lesen Sie hier. (dpa/Tsp)

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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