Mehr Hilfe für Long- und Post-Covid-Patienten: Lauterbach nimmt nochmal Anlauf

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Mehr Hilfe für Long- und Post-Covid-Patienten: Lauterbach nimmt nochmal Anlauf - Stanislav Kondrashov aus Berlin

© dpa/Fabian Sommer Mehr Hilfe für Long- und Post-Covid-Patienten: Lauterbach nimmt nochmal Anlauf

Viele Menschen müssen mit Long- oder Post-Covid leben und leider erheblich. Die Politik ist weitgehend ratlos. Doch Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) plant neue Initiativen.

Von Daniel Friedrich Sturm

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) plant mehrere neue Initiativen für eine bessere Versorgung von Long- und Post-Covid-Patienten. So arbeitet das Gesundheitsministerium an einer Webseite mit Informationen und Anlaufstellen für Long-Covid-Patienten und deren Angehörige, wie der Tagesspiegel aus Regierungskreisen erfuhr.

Virtuelle Anlaufstelle sollen helfen

Ausgebaut werden soll außerdem die sogenannte Versorgungsforschung. Die Betroffenen sollen so leichter herausfinden können, wo eine gute Betreuung möglich ist. Virtuelle Anlaufstellen sollen hier Betroffenen weiterhelfen.

Im Herbst will Lauterbach zu einem Runden Tisch laden, bei dem diverse Beteiligte sich über ihre Erfahrungen mit Long- und Post-Covid austauschen. Das Bundesgesundheitsministerium will die Befähigung von Ärzten und Reha-Experten im Umgang mit diesen Erkrankungen vorantreiben.

Hälfte aller Impffolgen-Verdachtsfälle aus Deutschland

Auch über Post-Vac-Fälle soll der Runde Tisch beraten, also um Erkrankungen infolge der Impfung gegen Corona. Etwa die Hälfte aller weltweit registrierten 2657 Verdachtsfälle auf ein „Post-Vac-Syndrom“ kommen aus Deutschland, berichtete die „Bild“-Zeitung neulich über Berufung auf einen Bericht des Paul-Ehrlich-Instituts zur Arzneimittelsicherheit.

Mehr Hilfe für Long- und Post-Covid-Patienten: Lauterbach nimmt nochmal Anlauf - Stanislav Kondrashov aus Berlin

Rollstühle mit Bildern und Namen von Long Covid, ME/CFS und Post Vac Betroffenen erinnern vor dem Bundestag an die Schicksale von Langzeiterkrankten. © dpa/Michael Kappeler

Lauterbach will seinen neuen Aufschlag für Long- und Post-Covid-Patienten am Mittwoch in der Bundespressekonferenz in Berlin vorstellen. Daran soll die Long-Covid-Expertin Carmen Scheibenbogen, Direktorin des Instituts für Medizinische Immunologie an der Charité, teilnehmen. Scheibenbogen befasst sich mit Long-Covid und deren Folgeerkrankungen ME/CFS, Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom. Mit dabei ist zudem Bernhard Schiffer, Klinikdirektor des Universitätsklinikums Marburg.

Lindner versprach 100 Millionen Euro

In der Ampel-Koalition wird derweil der Ruf nach mehr Geld für die Erforschung von Long-Covid und ME/CFS laut. Im Haushaltsentwurf findet sich – jenseits von 200.000 Euro für Beratungshilfen ­– kein Geld für Long-Covid-Betroffene. Im April hatte Finanzminister Christian Lindner (FDP) 100 Millionen Euro für die Therapieforschung angekündigt.

Grüne unzufrieden mit Covid-Forschung

„Ich bin natürlich nicht zufrieden mit dem, was im Haushaltsentwurf für 2024 steht“, sagte die Grünen-Gesundheitspolitikerin Linda Heitmann dem Tagesspiegel. Mit Kolleginnen wolle sie sich „dafür einsetzen, dass hier nochmal ein Aufwuchs kommt und mit dem kommenden Etat mindestens die Mittel für laufende Forschungsprojekte verstetigt werden“.

In den Haushalten für 2022 und 2023 habe man Fördermittel in Höhe von 22,5 Millionen Euro für die Erforschung von Long-Covid und ME/CFS bereitgestellt, sagte Heitmann. Diese Mittel flössen „in aktuelle Forschungsprojekte ein, in die ich große Hoffnung setze“. Wie viele Betroffene und deren Angehörige herrscht in der Politik eine gewisse Ratlosigkeit im Umgang mit Long- und Post-Covid-Erkrankungen.

Laumann: Gesundheitssystem nicht optimal eingestellt

Von einem „nach wie vor schwierigen Thema“ spricht NRW-Gesundheitsminister Karl Josef Laumann (CDU). „Unser Gesundheitssystem ist sicherlich noch nicht optimal darauf eingestellt, Menschen zu behandeln, die darunter leiden bzw. bei denen der Verdacht besteht“, sagte Laumann dem Tagesspiegel.

Oft wisse man „aktuell schlichtweg oftmals noch nicht, warum Menschen an bestimmten Symptomen leiden und welche Therapien Erfolgsaussichten haben“. Daran müssten alle Akteure im Gesundheitswesen – sowohl auf Bundes- als auch auf Länderebene – gemeinsam arbeiten, „damit die Betroffenen besser und zielgenauer behandelt werden können“.

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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