Marco Grote stellt sich vor beim 1. FC Union: „Wir haben sofort Ja gesagt, da gab es nichts zu überlegen“

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Marco Grote stellt sich vor beim 1. FC Union: „Wir haben sofort Ja gesagt, da gab es nichts zu überlegen“

© IMAGO/Matthias Koch

Marco Grote stellt sich vor beim 1. FC Union: „Wir haben sofort Ja gesagt, da gab es nichts zu überlegen“

Nach der Trennung von Urs Fischer äußert sich Interimstrainer Marco Grote erstmals öffentlich. Der Bremer wirkt aufgeräumt und geht optimistisch in sein erstes Bundesliga-Spiel.

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Marco Grote zögert keine Sekunde. „Wir sind seit Montag nicht mehr in der Vergangenheit. Wir sind in der Zukunft“, sagt der Interimstrainer des 1. FC Union Berlin. Fragen nach der mittlerweile drei Monate andauernden Negativserie wehrt Grote unmissverständlich ab. „Der totale Fokus liegt auf Augsburg“, sagt er bei seinem ersten öffentlichen Auftritt in der Pressekonferenz am Donnerstagnachmittag.

Es ging Schlag auf Schlag für den 51 Jahre alten Fußballlehrer. Am Dienstag vergangener Woche bestellte ihn Präsident Dirk Zingler mit seiner Co-Trainerin Marie-Louise Eta in sein Büro und eröffnete ihnen, dass Urs Fischer nicht mehr für die Profimannschaft verantwortlich sei. Es sei ein kurzes Gespräch gewesen. „Wir haben sofort Ja gesagt, da gab es nichts zu überlegen“, sagt der bisherige U-19-Trainer Grote, der seitdem täglich von „morgens um acht bis spätabends“ an der Alten Försterei arbeitet.

Klar, ehrlich, direkt.

Unions Interimstrainer Marco Grote beschreibt seine Trainerpersönlichkeit

Gespräche mit dem Trainerteam, mit den Analysten, mit den Verantwortlichen, mit den Profis. Montag fand nach drei freien Tagen das erste Training statt, nach und nach kehrten auch die Nationalspieler zurück. Auch wenn er am liebsten jede Sekunde genutzt hätte, seien diese freien Tage „hochgradig sinnvoll“ gewesen, um den Kopf freizubekommen und die emotionale Trennung von Erfolgstrainer Fischer zu verarbeiten.

Seitdem arbeiten Grote, Eta und der Rest des Teams nahezu ununterbrochen auf das wichtige Spiel gegen Augsburg hin. Nach neun Bundesliga-Niederlagen in Folge ist Union Letzter, ein Sieg würde tabellarisch und mental enorm guttun. „In vier, fünf Tagen kann man nicht alles verändern. Da geht es vor allem darum, die Spieler daran zu erinnern, welche Qualität sie haben und ihnen ein positives Gefühl zu geben“, sagt Grote, der die Mannschaft sehr „aufgeräumt“ wahrgenommen habe.

Dieses Adjektiv eignet sich auch gut für den ersten Auftritt des Interimstrainers. Der norddeutsche Akzent ist nicht zu überhören, Grote äußert sich entschlossen und strukturiert. „Klar, ehrlich, direkt“, beschreibt sich der Bremer selbst. Grote wirkt in der Pressekonferenz selbstsicher, stellt sich aber nicht in den Mittelpunkt. „Ich beziehe das alles herzlich wenig auf Louie und mich. Es geht um die Aufgabe“, sagt der Trainer der Berliner Profis. Wie lange er diese Funktion innehaben wird, ist noch offen. „Das juckt mich jetzt aber nicht großartig.“

Marco Grote stellt sich vor beim 1. FC Union: „Wir haben sofort Ja gesagt, da gab es nichts zu überlegen“

Marco Grote und Co-Trainerin Marie-Louise Eta sollen die Niederlagenserie des 1. FC Union beenden.

© imago/Matthias Koch

Im Profibereich hat Grote bisher wenig Erfahrung. Von Sommer 2020 bis Februar 2021 trainierte er den VfL Osnabrück in der Zweiten Liga, wurde nach sieben Niederlagen in Folge jedoch entlassen. Beim griechischen Erstligisten Apollon Smyrnis endete seine Amtszeit Anfang 2022 sogar schon nach dreieinhalb Wochen.

Im Nachwuchs des 1. FC Union, dem Grote sich im Sommer des vergangenen Jahres anschloss, knüpft er allerdings wieder an seine erfolgreichen Zeiten bei Werder Bremen an. Dort war er insgesamt zwölf Jahre tätig und erreichte 2017 mit der B-Jugend das Finale um die deutsche Meisterschaft.
Die U 19 von Union führte er in der vergangenen Saison auf Platz vier. Aktuell steht das Team, das er vor zwei Wochen beim Sieg im Spitzenspiel gegen den VfL Wolfsburg zum vorerst letzten Mal mit Marie-Louise Eta trainierte, auf dem dritten Rang.

Der Sprung aus dem Nachwuchs auf die große Bühne Bundesliga ist groß, doch Grote sieht es nordisch-nüchtern. „Meine Arbeit verändert sich wenig. In der U 19 ist es Fußball, hier ist es auch Fußball“, sagt Grote. Nur dass er nun in der Pressekonferenz stehe und am Samstag ins volle Stadion einlaufen wird. „Es ist eine unglaubliche Energie, die man in der Alten Försterei erleben kann“, sagt Marco Grote. „Diese Kraft, diese Wucht, diese Unterstützung werden die Spieler brauchen.“

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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