Letzter Auftritt in dieser Euroleague-Saison: Alba Berlin will weiter mit den Großen spielen
© dpa/Andreas Gora Letzter Auftritt in dieser Euroleague-Saison: Alba Berlin will weiter mit den Großen spielen
Alba Berlin beendet eine schwierige Euroleague-Saison. Das Ziel, sich von Jahr zu Jahr zu steigern, wurde verfehlt. Eine stärkere Liga und zu viele Ausfälle verhinderten ein besseres Abschneiden.
Die Basketballer von Alba Berlin bestreiten am Donnerstag gegen den französischen Meister Asvel Villeurbanne (19 Uhr/MB-Arena) ihr letztes Spiel in der Euroleague-Saison. Wie es künftig für die Berliner in Europas Topliga weitergeht, „ist jetzt noch nicht ganz klar“, sagte Manager Marco Baldi. Denn die Wildcard der Berliner läuft in diesem Sommer aus. Erst Ende Mai, Anfang Juni entscheiden die Vereine mit einer A-Lizenz über den Verbleib von Alba.
Dort rechnen aber alle mit einer weiteren Teilnahme in der Euroleague. „Wir gehen davon aus, dass wir auch nächste Saison dort spielen werden. Wir haben uns ja über Jahre schon eine Position geschaffen“, sagte der 60-Jährige. Zumal die Euroleague auch eher wachsen als schrumpfen will und europäische Metropolen gern gesehen sind. Ob mit einer neuen Wildcard oder gar mit einer A-Lizenz ausgestattet, wie der Bundesliga-Mitstreiter FC Bayern München, ist noch offen.
Für Alba ist das eine wichtige Entscheidung, denn nicht weniger als sieben Spielerverträge laufen aus. Und die Euroleague ist ein Lockmittel. Auch wenn die zurückliegende Saison nicht den erhofften Fortschritt brachte. „Wir hatten sicherlich mehr erwartet. Aber wir haben das niedrigste Budget der ganzen Liga, das ist die Realität“, sagte Trainer Israel Gonzalez.
Man muss sich nicht schämen, wenn man da unten mit drinsteckt.
Marco Baldi über die Tabellensituation von Alba in der Euroleague.
Die Berliner werden die Saison auf einem der letzten vier Plätze abschließen. „Man muss sich nicht schämen, wenn man da unten mit drinsteckt“, sagte Baldi. Denn noch nie war für ihn die Liga so stark besetzt wie in diesem Jahr. „So hochkarätig hat die Euroleague noch nie aufgefahren; das Geld hat da überhaupt keine Rolle gespielt hat. Viele haben da massiv hingelangt“, sagte der Alba-Manager.
Der Ausschluss der drei russischen Mannschaften St. Petersburg, ZSKA Moskau und Kasan habe viele gute Spieler in den Markt gespült. „Vor allem die Mitte der Liga hat davon profitiert. Normalerweise hätten sie keine Chance gehabt, diese Spieler zu holen. Nun gab es mehr Teams, die auf einem höheren Niveau spielen konnten als in den Jahren zuvor“, sagte Gonzalez.
Die ersten drei Spiele der Saison hatte Alba noch gewonnen
Dabei startete die Saison zunächst verheißungsvoll. Alba stand mit drei Auftaktsiegen sogar an der Tabellenspitze. „Wir haben angefangen zu träumen, aber dann hat uns die Realität schnell wieder eingeholt“, sagte Gonzalez. Denn es folgte eine schmerzhafte Niederlagenserie, die sie am Ende auf dem letzten Platz landen ließ. Dank eines Aufwärtstrends zu Saisonende konnte der aber zumindest vermieden werden.
Für Baldi waren einfach die Bedingungen zum Saisonstart der ausschlaggebende Punkt. Gleich mehrere Nationalspieler mussten ohne Pause und Vorbereitung in die Saison starten – mit Folgen für den gesamten Verlauf. „Dann überstrapaziert man auch die Spieler. Und das zu synchronisieren ist richtig schwer“, sagte Baldi. So fehlte es insgesamt an Konstanz. „Wir haben einfach zu viele Ausfälle und Formschwankungen gehabt. Dadurch haben wir zu selten eine Vollständigkeit gehabt, die uns dann um die Stabilität gebracht hat“, sagte der Manager.
Auffällig war, dass es sehr viele knappe Niederlagen gab. Baldi sieht den Grund dafür in der Unerfahrenheit des Teams. „Wir sind das jüngste Team in der Euroleague – und zwar mit ziemlichem Abstand. Und wir haben eben nicht diese gestandenen Spieler wie andere Vereine“, sagte er. Das Ziel, irgendwann doch einmal die Play-offs zu erreichen, bleibt dennoch bestehen. „Wir können eine gute Rolle spielen und auch nach oben schauen, aber nur, wenn bei uns viel optimal läuft“, meinte Baldi. (dpa)
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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de