Haftstrafe zwischen einem und vier Jahren möglich: Hermoso erstattet Anzeige gegen Rubiales
© AFP/STEVE CHRISTO Update Haftstrafe zwischen einem und vier Jahren möglich: Hermoso erstattet Anzeige gegen Rubiales
Bei der WM-Siegerehrung bedrängte Luis Rubiales die spanische Fußballerin Jennifer Hermoso mit einem Kuss und sorgte weltweit für Empörung. Die Weltmeisterin wehrt sich nun auf juristischem Weg.
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Der Kuss bei der Siegerehrung nach dem Finale der Fußball-Weltmeisterschaft hat ein Nachspiel. Die spanische Nationalspielerin Jennifer Hermoso hat nach dem Eklat um Verbandschef Luis Rubiales eine Strafanzeige gegen Spaniens obersten Fußball-Funktionär erstattet.
Nachdem der Strafantrag gegen Rubiales am Freitag beim Staatsgerichtshof in Madrid eingereicht worden sei, wie verschiedene (spanische) Medien unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft berichteten, hat die Staatsanwaltschaft die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens beantragt.
Nun muss ein Untersuchungsrichter an der „Audiencia Nacional“ in Madrid entscheiden, ob dem Strafantrag stattgegeben wird und Ermittlungen eingeleitet werden, die zu einem Prozess führen können. Nach Schätzungen von Experten könnte der 46 Jahre alte frühere Profi Rubiales zu einer Haftstrafe zwischen einem und vier Jahren verurteilt werden, wenn er tatsächlich auf die Anklagebank kommen und im Prozess schuldig gesprochen werden sollte.
Hermoso habe bei der Staatsanwaltschaft ausgesagt und anschließend Rubiales angezeigt, berichteten der Radiosender Cadena Ser und weitere Medien am Mittwoch unter Berufung auf Justizkreise in Madrid. Ein Justizsprecher bestätigte auf Anfrage der Deutschen-Presse-Agentur diese Informationen.
Neben der Anzeige laufen gegen den beurlaubten Rubiales derzeit Ermittlungen des obersten spanischen Sportgerichts wegen „schweren Fehlverhaltens“ sowie einer Untersuchung des Fußball-Weltverbandes Fifa.
Rubiales ist seit dem von Spanien gegen England gewonnen Finale unter Druck, weil er nach dem Titelgewinn des spanischen Teams am 20. August Spielerin Hermoso seinen Mund auf ihren gedrückt hatte. Die Spielerin sagte später, dies sei ohne ihr Einvernehmen geschehen. Rubiales bestreitet das und lehnt einen Rücktritt als Präsident des spanischen Fußball-Verbandes RFEF bislang ab. Der Weltverband Fifa suspendierte Rubiales jedoch Ende August für zunächst 90 Tage. (Tsp, dpa)
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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de