„Fassungslos und zutiefst erschüttert“: Große Anteilnahme nach Tod von Hertha-Präsident Kay Bernstein
© dpa/Soeren Stache
Update „Fassungslos und zutiefst erschüttert“: Große Anteilnahme nach Tod von Hertha-Präsident Kay Bernstein
Der Berliner Zweitligist Hertha BSC trauert um seinen Präsidenten, der im Alter von 43 Jahren unerwartet verstorben ist. Zahlreiche Vereine und Verbände bekunden ihr Beileid.
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Kay Bernstein, der Präsident von Hertha BSC, ist tot. Der 43-Jährige sei unerwartet verstorben, teilte der Verein am Dienstagmittag mit. „Der gesamte Verein, seine Gremien und Mitarbeitenden sind fassungslos und zutiefst bestürzt“, hieß es in der Mitteilung des Berliner Fußball-Zweitligisten.
„Die Hertha-Familie trauert mit Kays Hinterbliebenen und ist in dieser schweren Zeit in Gedanken bei seiner Familie, seinen Freunden und Wegbegleitern.“ Der Club bat zugleich darum, „die Privatsphäre der Familie nach diesem schrecklichen Ereignis zu respektieren“. Bernstein hinterlässt eine Frau und eine kleine Tochter. Über die Umstände wurde zunächst nichts bekannt.
Bundesligavereine äußern ihr Beileid
Zahlreiche Fußball-Vereine haben bereits ihr Beileid bekundet, darunter der FC Bayern München, Borussia Dortmund, RB Leipzig, VfB Stuttgart, Borussia Mönchengladbach, Hamburger SV, TSG Hoffenheim, FC Schalke 04, SV Werder Bremen und Eintracht Frankfurt.
„Der FC Bayern ist in Trauer vereint mit der gesamten Fußball-Familie um Kay Bernstein“, äußerte sich Präsident Herbert Hainer.
Auch der Berliner Bundesligist 1. FC Union sprach der „gesamten Hertha-Familie sein Mitgefühl aus“. „Kay Bernstein hat in seiner leider viel zu kurzen Amtszeit bei Hertha BSC bereits prägende Spuren hinterlassen“, sagte Union-Präsident Dirk Zingler. „Die furchtbare Nachricht von seinem Tod war auch für uns Unioner ein Schock, und wir teilen den Schmerz und die Trauer der Hertha-Familie. Wir wünschen Hertha BSC in diesen schweren Stunden Kraft und Zusammenhalt.“
„Uns fehlen die Worte. Möge er in Frieden ruhen“, schrieb Bundesligist Eintracht Frankfurt auf X (ehemals Twitter). Der Regionalligist FC Energie Cottbus schrieb: „Vom Fanblock in die Führungsetage eines großen Fußballclubs, so der Werdegang von Kay Bernstein bei Hertha BSC. Es wäre noch so viel auf diesem Weg möglich gewesen, doch er ist, und das viel zu früh, nun gegangen.“
Die Deutsche Fußball Liga (DFL) zeigte sich „fassungslos und zutiefst bestürzt“. Der Deutsche Fußball-Bund schrieb: „Was für eine schreckliche Nachricht. Unser herzliches Beileid und tiefes Mitgefühl gilt seinen Angehörigen, Freunden und der gesamten Hertha-Familie.“
Auch Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner äußerte sich: „Ich bin fassungslos und zutiefst erschüttert vom Tod Kay Bernsteins. Mit 43 Jahren war er mitten im Leben. Mit seinem Berliner Weg ist es ihm gerade erst gelungen, Fans und Verein wieder zu vereinen. Meine Gedanken sind bei seiner Familie und Freunden in diesen schweren Stunden.“
Sportsenatorin Iris Spranger schrieb: „Ich bin zutiefst erschüttert nach der Nachricht vom Tod des Hertha-BSC-Präsidenten Kay Bernstein. Meine Gedanken sind jetzt bei seiner Familie und seinen Freunden, denen ich mein aufrichtiges Beileid aussprechen möchte.“
Werner Graf, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus, zeigte sich „zutiefst schockiert“: „Kay hat Hertha viel gegeben und frischen Wind in den Verein gebracht. Er hat Hertha in schwierigen Zeiten zurück auf den Berliner Weg gebracht. Aus der Kurve rein in die Verantwortung. Er mischte sich ein und scheute sich nicht, Debatten anzustoßen.“
Bernsteins Wahl galt als Ohrfeige für das Hertha-Establishment
Bernstein war einst Vorsänger des Clubs in der Ostkurve und engagierte sich bei der Hertha auch gesellschaftlich. Bei der Mitgliederversammlung am 26. Juni 2022 wurde er überraschend gegen den favorisierten CDU-Politiker Frank Steffel und einen weiteren Mitbewerber zum Präsidenten gewählt.
Auch sein ehemaliger Konkurrent Steffel äußerte auf X sein Beileid: „Die Nachricht vom Tod von Kay Bernstein hat mich völlig geschockt. In zahlreichen Begegnungen und Gesprächen habe ich ihn als herzlichen Menschen schätzen gelernt.“
Bernstein wurde damit Nachfolger von Werner Gegenbauer, der den Club lange geführt hatte.
Seine Wahl galt auch Ohrfeige für das Hertha-Establishment, das in Teilen unverhohlen seinen Gegenkandidaten Frank Steffel durchsetzen wollte. Ein Ex-Ultra an der Spitze eines Clubs, der damals noch in der Bundesliga spielte, war ein Novum. Bernstein sprach Probleme stets klar an. Er machte den Club und das Amt wieder nahbarer. Nicht nur mit seiner allgegenwärtigen Hertha-Trainingsjacke, die er meistens trug, wurde das deutlich.
In der 2. Bundesliga steht der Hauptstadtclub nach 17 Spieltagen auf dem siebten Platz. Am Sonntag bestreitet die Mannschaft von Trainer Pal Dardai im heimischen Olympiastadion das erste Spiel des Jahres gegen Fortuna Düsseldorf. (mit dpa)
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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de